Hier mein Review zu Torino 2006!
Torino 2006 (XBOX) Publisher:2K Sports
Entwickler: 49 Games
Publisher 2K Sports, der u.a. für die spielerisch hochwertigen Sportspiele wie NHL und NFL 2K6 verantwortlich ist, bringt das offizielle Videospiel zur XX.Winterolympiade 2006 pünktlich in die heimischen Wohnzimmer. 15 Disziplinen an Originalschauplätzen, bestehend aus 8 Wintersportarten, locken ans Joypad und wollen in euch das olympische Feuer entfachen.
Im Hauptmenü stehen zur Auswahl: Wettkampf mit 9 oder 15 Disziplinen, Wettkampf erstellen, Einzeldisziplin, Rekorde und Optionen. Wir wählen den kompletten Wettkampf, die Anzahl der Mitspieler (1-4), tragen den Namen und den Schwierigkeitsgrad (leicht, mittel und schwer). Letzt genanntes wirkt sich bei den meistens Disziplinen auf die Zeiten der Computergegner aus. Auf das Gameplay hat der Schwierigkeitsgrad kaum einen Einfluss. Einzige Ausnahme: bei den Ski Alpin Wettbewerben darf auf „schwer“ kein Tor verpasst werden, auf „leicht und „mittel“ bis zu 3.
Let the Games begin!
Den Anfang macht der Abfahrtslauf in Sestriere. Hier hält man fast über das gesamte Rennen die A-Taste für die Hocke gedrückt und rast ohne viel Mühe durch die Tore dem Ziel entgegen. Die Endzeit wird dabei, wie in allen Wettbewerben, in Punkte umgerechnet. Weiter geht es mit dem Rodeln, wo es ohne gelungenen Start kaum möglich ist eine gute Zeit zu erzielen. Das Skispringen anschließend auf der Normalschanze wird stark von der Witterung beeinflusst. So kann man bei ungünstigem Wind froh sein über 90 m zu kommen, während man normalerweise locker 100 m springt.
500m Eisschnelllauf gehört zu den Wettbewerben, die ein genaues Timing erfordern. Nach dem Start muss man zuerst abwechselnd schnellstmöglich, dann im gleichmäßigen Rhythmus die Tasten A und B drücken. Für einen Platz aufs Treppchen bedarf es mehrerer Versuche.
Beim Biathlon kommt ein spezielles Gameplay-Element zum tragen. In der unteren Bildschirmmitte befindet sich ein Kreis, der für die Ausdauer und Geschwindigkeit des Athleten zuständig ist. Hält man A gedrückt, füllt sich er sich langsam und der Sportler wird schneller. Aber Vorsicht! Füllt sich der Kreis zu sehr rot, wirkt sich das auf die Ausdauer negativ aus. Die Folge: Am Schiessstand kann man das Gewehr nicht ruhig halten. Zur schnelleren Erholung dienen die Bergabpassagen.
Weiter geht es mit dem Super G. Ab hier wiederholt sich der Spielablauf. Es folgen: Skisprung auf der Großschanze, 1000m Eisschnelllauf, Nordische Kombination (Skisprung Normalschanze und Skilanglauf), 2er Bob (ähnlich dem Rodeln), Skilanglauf (andere Strecke als beim Biathlon), Ski Alpin Slalom, 1500m Eisschnelllauf, Ski Alpin Riesenslalom und zu guter letzt 4er Bob.
Olympiareif!?
Technisch macht das Spiel einen soliden Eindruck. Alle Disziplinen laufen flüssig, wobei man grafisch sicherlich hätte mehr auf der XBOX zeigen können. Auch die Animationen der Sportler wirken nicht gerade spektakulär.
Zwei Kommentatoren begleiten einen durch die Wettbewerbe und geben ihre mehr oder weniger passenden Statements zur aktuellen Lage preis. Ein Bespiel für einen unpassenden Kommentar: trotz des Gewinns der Goldmedaille, ließ der Sportreporter verlauten: “Ein gutes Ergebnis. Es wäre aber noch mehr dringewesen!“.
Von der Präsentation her wird wohl bei den meisten Zockern kein Olympiafeeling aufkommen. Man eilt von Wettbewerb zu Wettbewerb und bekommt lächerlich inszenierte Siegerehrungen zu sehen. Schlechte, immer gleiche Animationen. Auch während eines Wettbewerbs wirkt alles sehr trist.
Fazit:
Der Spruch „Früher war alles besser“ scheint hier angebracht. Während die Klassiker "Winter Games" von Epyx oder "Winter Heat" von Sega monatelang an den Fernseher fesselten und zu wahren Multiplayer-Schlachten einlud , kann Torino 2006 an diese Oldies nicht heranreichen. Und das liegt hauptsächlich am schnell ausgereizten Gameplay. Hat man bei den Disziplinen einmal den Bogen raus, lässt die Motivation stark nach. Das Streckendesign der Ski Alpin – Disziplinen ist zu linear, die Steuerung des Skilanglaufs zu eintönig, und beim Bobfahren ist der Erfolg zu sehr vom Start abhängig. Skispringen und Eisschnelllauf machen da schon eine bessere Figur, werden aber alleine auch schnell langweilig. Die Motivation fehlt, neue Rekorde zu erreichen! Auch der fehlende XboxLive-Support fällt negativ ins Gewicht.
Im Singleplayer wird Torino 2006 schnell langweilig, mit mehreren Mitspielern können einige Wettbewerbe etwas länger motivieren.
Wertung:
Grafik: 68%
Sound: 55%
Gameplay: 70%
Multiplayer: 70%
Gesamt: 65%