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Dienstag, 8. August 2006, 20:02

NHL 2k6 - Userreview

Weil es hier zum NHL 2k6 von 2kSports auch noch kein Review gibt, veröffentliche ich mein persönliches Review. Wie beim Over-G-Fighters-Review wurde es im MS Word geschrieben und ist die Silbentrennung aktiviert.




NHL 2k6





Mit großer Verzögerung im Vergleich zum amerikanischen Markt ist das bislang einzige Eishockey-Game für die Xbox360, und zwar das Spiel von 2kSports „NHL 2k6“ im Februar diesen Jahres erschienen.
Aufgrund des mir bekannten Vorgängers auf der Xbox war ich gespannt, ob 2kSports die realistischen Spielerbewegungen noch weiter verbessern konnte und ob die Grafik auf der Xbox360 „Next-Gen“-like ist.



Zum Spiel:

Das Spiel selbst verfügt über alle Lizenzen der NHL, sämtliche Trikots und Spielernamen sind im Original. Nur bei manchen Spielern liegen in den seltensten Fällen keine originalen Spielerbilder vor.
Das Menü ist an den Vorgänger angelehnt und leider nicht sehr übersichtlich gestaltet. Das Speichern von Spielständen ist äußerst kompliziert und nervend, ebenso die ständige Frage „Möchten Sie ihr Profil speichern?“ die nach einem Spiel erscheint. Das Spiel ist übrigens durchgehend in englischer Sprache ! Es gibt lediglich ein deutsches Handbuch dazu.
Zu Beginn des Spiels kann man zwischen dem Xbox-Live-Modus und den einzelnen Singleplayer-Spielmodi auswählen (Turnier, Liga, Franchise, Schnelles Spiel), richtig Spaß und Langzeitmotivation bietet allerdings nur der Franchise-Modus, auf den ich im Folgenden näher eingehen möchte.


Franchise-Modus:

Der Franchise-Modus bietet Langzeitmotivation, da man hier Spielerverträge und Prämien aushandeln muss und sich am Transfergeschehen beteiligen kann. Beim erstmaligen Erstellen eines Franchise-Games kann man sich aussuchen, ob man eine komplette Saison spielen möchte, oder nur eine verkürzte. Ebenso lässt sich die Anzahl der Play-Off-Partien einstellen.
Was beim Franchise-Modus jedenfalls fehlt ist die Möglichkeit, Schulden zu machen, also einen Kredit aufzunehmen oder das Konto zu überziehen. Wenn der Kontostand ein Guthaben von 3 Millionen Dollar aufweist und ein Spieler 3,1 Millionen Dollar kostet, hat man keine Chance diesen zu verpflichten. Man hat sich daher bereits bei Saisonstart (Draft) zu überlegen, welche Spieler man wirklich haben muss und welche man eventuell eintauschen kann.
Ein Tauziehen um einen freien Spieler findet leider hier nicht statt, da der erste Verein der sich am Spieler interessiert (und das Geld hat) den Spieler in seine Reihen aufnehmen kann und das zu jeder Zeit. Jeder freie Spieler kann also problemlos verpflichtet werden, auch wenn die Mannschaft noch so „unattraktiv“ ist (Mario Lemieux würde wohl nie bei gleicher Bezahlung bei einem extrem schwachen Team spielen). Wichtig ist jedenfalls das Abhalten von Trainingseinheiten, das an jedem spielfreien Tag möglich ist. Im Rahmen des Trainings kann man auch ein kurzes Trainingsspiel absolvieren. Nach dem Trainingsspiel hat man die Möglichkeit, ein besonderes Training (zB Schusstraining, Hindernislauf - wird von der KI bestimmt!) mit einem Spieler zu machen. Wird der Trainingsauftrag erfüllt, so reduziert sich der Grad der Erschöpfung für die ganze Mannschaft. Die Trainingseinheiten haben auch einen großen Einfluss auf die Moral der Mannschaft und die Stimmung im Team ! Aus diesem Grund kann man ein kontinuierliches Training, auch wenn es mit etwas Zeitaufwand verbunden ist, jedenfalls empfehlen.


Xbox-Live:
NHL 2k6 verfügt über einen genialen Online-Modus. Man trifft sich entweder unverbindlich in einer großen Lobby oder man lässt sich in einem „schnellen Spiel“ per Zufallsgenerator mit einem Spieler zusammenlosen. Man kann aber auch auf den Servern von 2kSports eigene Online-Ligen und Turniere veranstalten und diese sogar über die Homepage von 2kSports verwalten.
Das heißt: man erstellt sich eine Online-Liga und gibt an, wie viele Teams dabei sein sollen, in welchen Abstand die Spiele erfolgen müssen, wie viele Mannschaften am Play-Off teilnehmen dürfen und wie viele Paarungen es geben soll.
Danach haben alle Spieler weltweit die Chance, sich für die Liga anzumelden. Als Administrator kann man unliebsame Spieler „kicken“ - man ist also nicht verpflichtet die Liga oder das Turnier mit Kanadiern oder Amerikanern zu starten.
Hat sich die gewünschte Zahl an Spielern bei dem erstellten Turnier oder Liga angemeldet, kann vom Administrator der Bewerb mit einem einfachen Klick im Menü gestartet werden. Jeder Bewerb verfügt über eine eigene Lobby, wo man sich mit den Spielern verabreden kann. Auf der Homepage von 2kSports kann man im eigenen Liga- oder Turnierbereich in einem Forum miteinander kommunizieren (immer nur die angemeldeten Spieler !) und auch Spielzeiten vereinbaren. Entsprechende Formulare zum Ausfüllen liegen auf der Homepage vor.

Der Xbox-Live-Modus klingt zwar recht innovativ und spannend, die Wahrheit liegt aber auf Dauer gesehen leider woanders. Man kann mit Amerikanern und Kanadiern KEINE Online-Spiele machen. Dies ist unter anderem im FAQ auf der Homepage von 2kSports zu lesen. Warum aber die Verbindung zu einem Amerikaner/Kanadier im „schnellen Spiel“ trotzdem versucht wird (und danach abgebrochen wird), ist mir nicht klar. Erfolgt nämlich die Verbindung mit einem Spieler dieser Kontinente/Länder, so wird eine Verbindung hergestellt und das Spiel geladen. Noch bevor der Schiedsrichter den Puck freigibt bricht die Verbindung ab und es erscheint ein Hinweis-Fenster, wo einem nahe gelegt wird, die FAQ von 2kSports zu lesen. Amerikaner und Kanadier sind übrigens auch nicht daran gehindert, sich zu einer europäischen Liga oder Turnier anzumelden, weshalb man als Administrator immer genau im Auge behalten sollte, woher die Spieler laut Spielerkarte kommen.

Weiters laggt das Spiel online teilweise gewaltig oder die Verbindung bricht manchmal auch auf einmal ab.
Ich selber spiele noch in 2 Online-Ligen, in denen Briten, Schweden und Finnen vertreten sind. Die Verbindung zu diesen Staaten war bisher ohne Probleme, jedoch gibt es öfters Probleme bei Spielen gegen Schweizer, Österreicher oder Deutsche.


Zur Steuerung:
Die Steuerung ist wieder super gelungen, man hat die bereits seit den vielen Vorgängern gewohnte „Off-the-Puck“-Steuerungsmöglichkeit (die EA Sports erst seit NHL2005 verwendet), wonach man den Puck an einen von der KI gesteuerten eigenen Spieler abgeben kann um sich selbst besser in eine gute Schussposition zu begeben. Durch Klick auf den rechten Stick kann man bei Puckbesitz auf die „Spezialsteuerung“ umschalten, es erscheint bei jedem anspielbaren Spieler ein eigenes Tastensymbol - dadurch kann ein Pass präziser ausgeführt werden und der Abschluss sofort erfolgen. Natürlich lassen sich die Pässe auch mit der grünen Taste ausführen, hier wird aber der nächstgelegene Spieler ausgewählt.
Eine wichtige Rolle spielt der rechte Stick auch im Hinblick auf Fouls oder Puckführung, wo spezielle Moves ausgeübt werden können.

Ein wirkliches Highlight im NHL 2k6 ist die Torwartsteuerung. Ist man gerade nicht im Puckbesitz, kann man durch drücken des rechten Sticks auf die Torwartsteuerung und Torwartsicht umschalten. Im Singleplayermodus sieht das so aus: Man sieht den Torhüter als durchsichtige Person, die Kamera ist knapp hinter dem Torwart positioniert, das heißt man hat die Ego-Perspektive des Goalies, nur dass eine Art „Ghost“ vor ihm steht. Mit dem Controller kann man nun den Torhüter im Torraum steuern. Wird der Puck auf das Tor geschossen, ändert sich die Anzeige ein wenig. Man sieht ein rotes Fadenkreuz, wo der Puck einschlagen wird und somit hat man in Zeitlupendarstellung die Möglichkeit, mit dem linken Stick den Kreis (= Steuerung) auf das Fadenkreuz zu bekommen (Ähnlich wie bei FightNight3, wenn man KO am Boden liegt und der Schiedsrichter mit dem Anzählen beginnt). Erreicht man innerhalb der paar Sekunden das Fadenkreuz nicht, ist dies nicht unmittelbar ein sicheres Tor ! Denn durch Bewegen des linken Sticks wird gleichzeitig auch der Torhüter in diese Richtung gesteuert, darum wird der Puck in den meisten Fällen wohl vom Torhüter abprallen - gefangen wird der Puck nur bei genauem Treffen des Fadenkreuzes.
Möchte man diese Ansicht wieder ändern, weil die eigene Mannschaft in Puckbesitz ist, so wäre wieder der rechte Stick zu drücken.

Im Online-Modus gibt es die Ego-Perspektive nicht, hier sieht man den farblich gut dargestellten Sichtkegel (ähnlich wie bei Madden06). Schießt der Gegner im Sichtkegel, hat man gute Chancen den Puck abzuwehren (es erscheint beim Schuss ein kleines Fenster am Bildschirmrand wo man auch das Fadenkreuz treffen muss).

Wirklich Sinn macht die Torwartsteuerung bei einer 1 gegen 1 Situation wie zB dem Penalty.



Zur Grafik:
Also wenn man Sportspiele wie Madden06 kennt, ist NHL 2k6 ein enttäuschendes Zeichen dafür, dass nicht überall wo Xbox360 draufsteht auch Next-Gen drinnen ist. Die Fans sind zwar keine Pappaufsteller, doch es scheint fast so, als würde jeder Fan eine Maske aufhaben. Der Körper ist gut in 3D, das Gesicht passt aber überhaupt nicht auf den Körper. Wer die alte Kartonmasken zum Karneval noch kennt: genau so sehen die Zuseher aus. Jeder hat also eine Kartonmaske mit einem „menschlichen“ Gesicht darauf auf.
Das Spielfeld selbst ist von der Grafik her realistisch gestaltet, ebenso das Tor samt Netzbewegungen. Das Eis verliert mit der Zeit seinen Glanz, erste Furchen sind gleich einmal erkennbar.
Die Spieleridentität selbst kann man in der Großansicht (zB bei Spielunterbrechung) erkennen, zum Vergleich ist immer ein originales Spielerbild samt Namen, Position etc angeführt.
Die Bewegung der Spieler wirkt etwas plump, stört aber im Spielverlauf überhaupt nicht.

Große Mängel:
Leider ist das Spiel eines derjenigen, die sich gerne „aufhängen“ und die Xbox360 lahm legen. Dies passiert entweder schon im Online-Modus oder manchmal auch im Offline-Modus. Neben den bereits beschriebenen Grafik-Mängeln herrscht bei den Fans praktisch keine Stimmung bzw ist diese nicht spielsituationsbezogen.


Achievments / Erfolge:
Dieses Spiel bietet dem Spieler 1000 Gamerscore-Punkte. 750 Punkte davon können für einen Kenner der Vorgänger bereits locker im ersten Spiel freigeschalten werden, wenn ein Tor zB aufgrund eines Konterangriffs zustande kam. Die letzten 250 Punkte allerdings sind etwas schwieriger zu ergattern, da man bei der schwierigsten Einstellung einen Penalty im laufenden Spiel verwandeln muss. Das heißt, der Gegner muss in der regulären Spielzeit ein penaltygerechtes Foul begehen und man muss den Penalty sodann verwerten. Wer im echten Leben Eishockeyspiele ansieht weiß, dass ein Penalty eine wirkliche Ausnahme ist. Ein verwandelter Penalty nach der Overtime schaltet keinen Erfolg frei !
Ein gewonnener Stanley-Cup bringt leider keine weiteren Achievments.


Fazit
Das Spiel ist keinesfalls im Bereich „Arcade“ einzureihen sondern fällt absolut in die Schublade „Simulation“. Im Vergleich zum Vorgänger des Spiels fällt auf, dass es weitaus schwieriger geworden ist, ein Tor zu erzielen. Erzielte man früher noch praktisch mit jedem One-Timer (Direktschuss nach Pass) ein Tor, ist dies bei der aktuellen Version nicht mehr so leicht möglich, da die Verteidiger intelligent auf jede Bewegung reagieren. Die Torhütersteuerung ist eine nette Idee, die in einigen Fällen sehr praktisch sein kann (Penalty), stört jedoch den Spielfluss. Die Ladezeiten sind für das Spiel zu lange, die Online-Beschränkung (kein Spiel gegen Amerikaner und Kanadier möglich) nervt. Die Grafik ist enttäuschend, die Darstellung der Fan-Gesichter ist beinahe lächerlich.
Was jedoch eindeutig für das Spiel spricht ist die Tatsache, dass 2kSports bemüht waren, ein reales und simulationslastiges Spiel zu programmieren, was ihnen eindeutig gelungen ist. Die Online-Ligaverwaltung ist genial, die Steuerung perfekt und genau.
Die Musiktracks im Menü sowie die Musik während der Spielunterbrechung sind sehr rockig und lassen einen die unübersichtliche Menüführung gern vergessen.



Pro & Contra:

+ Steuerung
+ Realismus
+ Online Ligen und Turniere

- Grafik
- häufige Freezes (online wie auch offline)
- Erfolge/Achievments schlecht aufgeteilt


Tipp:
In der Bedienungsanleitung ist das leider sehr versteckt, aber wenn man die Tasten LT, RT und START gedrückt hält, wird der Torhüter im laufenden Spiel gegen einen Feldspieler ersetzt - man muss hierfür nicht mehr extra ins Spielmenü gehen.

Für strengere Richtlinien bei Konsolenspielen

thunderforce

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Mittwoch, 9. August 2006, 00:34

sehr schöner test. :)

bei mir sieht das so aus: ich war begeistert von nhl 2k3, besonders vom gameplay. man konnte sehr schön "dump'n chase" spielen, das Powerplay, gerade zu zweit konnte man super spielen. bis auf die kantige grafik und die gott-torhüter (tripple-overtime war keine seltenheit), war es für mich nach den routiniert-langweiligen ea-nhl's ein nahezu perfektes eishockey-spiel.

doch der nachfolger 2k4 war für mich DIE enttäuschung. zu schnell, pässe zu sehr auto-aim und einfach zu arkadig. kein überlegter spielverlauf mehr wie bei 2k3. deswegen habe ich bisher vor einem kauf von 2k5 und 2k6 abgeschreckt, weil ich nach den ingame-videos bisher keine trendwende zu dem 2k3 spielablauf gesehen habe. vielleicht wird es ja was mit dem nächsten teil... :help:

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Sonntag, 22. Juli 2007, 16:17

Wirklich nen guter test aber das Spiel finde ich dumm

K-Man

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4

Sonntag, 22. Juli 2007, 16:43

Zitat

Original von Paule14
Wirklich nen guter test aber das Spiel finde ich dumm

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Ebenso NBA2k7
Leben ist das, was einem passiert, wenn man gerade andere Pläne hat.


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