Darüber kann man Stunden, Jahre, ganze Leben drüber diskutieren, was nun alles in dieser Welt "schlimm" ist.
Und ich bin KEIN Vorbild, will auch KEIN Vorbild sein. Ich will weder führen, noch lenken, noch sonst was an Verantwortung übernehmen.
Ich will mein Leben so führen, wie ich es für richtig halte und solange ich damit keinem Dritten direkt und bewusst schade, sollte das
eigentlich das gute Recht von JEDEM Bürger sein.
Trotzdem braucht diese Gesellschaft ihre Prügelknaben und Idioten, über deren Rücken sie ihr eigenes bescheidenes Ego pushen können.
Das nervt, das schlaucht, das kostet Kraft, vor allem, wenn das Umfeld immer stumpfer und ignoranter reagiert. Wenn Du hier keine Katharsis mehr finden kannst,
hast Du ein dickes Problem. Und dann wirst Du impulsiv und handelst eventuell sogar genauso, wie einer der Idioten, die Du ständig kritisierst - ich denke, das kannst
Du auch gut nachvollziehen. Sei also froh, wenn es Dinge im Leben gibt, die sich positiv auswirken. Wer das nicht hat, benötigt Hilfe, die er allerdings nicht
bekommt.
Ich kenne einige Menschen, die weit, sehr weit von der Gesellschaft entfernt im Abseits stehen, obwohl sie alle verdammt viel Potential hätten, einiges zu reissen.
Das finde ich persönlich schade und gerade diesen Menschen würde ich sehr gerne helfen - doch ohne die passenden Mittel, keine Chance.
Dann geht mir das rücksichtslose Verhalten der Menschen auf den Sack. EIN Beispiel von vielen: gestern stand ich am Bahnsteig und wurde recht heftig von einer
älteren Dame angerempelt. Also die Art von Frau, für die ich dann gerne auch mal meinen Sitzplatz hergebe - so sollte es ja sein.
Aber die blöde Kuh hat so getan, als hätte sie das gar nicht mitgekriegt, mich ignoriert, nichtmal eine Wimper verzogen. Was soll ich dann davon noch halten?
Wenn Du Dich korrekt verhälst, Dich an christlichen Werten orientierst und einfach ein guter Mensch sein willst, wirst Du zwangsläuft irgendwann ein Verlierer sein.
Ein zweites Beispiel und das ist teilweise so abstrus, dass ich selber Probleme hätte, das vorbehaltlos zu glauben: Ich war in einem ADHS-Forum angemeldet, in dem wohl
wegen irgendwelcher Drogengeschichten ermittelt wurde. Nun war es so, dass ich in kurzer Zeit ein paar Kontakte knüpfen konnte, den Leuten zuhörte, mit ihnen geredet habe und so weiter.
Und obwohl es eigentlich keinen konkreten Anfangsverdacht gab, hatte ich in Nullkommanix die Bullen auf meinem Rechner und in meiner Leitung!
Soweit so gut. Es dient ja einem höheren Zweck, warum auch immer. Mir sind übrigens keine Drogen angeboten worden, noch habe ich mich großartig zu dem Thema
geäußert - ich bin ja liberal, gell?
Naja... blöde war halt, dass einer der Ermittler ein alter Hackerkollege des Ex-Freundes meiner Freundin war. Und zu allem Überfluss hat der dann auch brav die
Informationen, die im Zuge einer staatlichen Ermittlung gesammelt wurden, an eine dritte Person weitergegeben, die diese Informationen nutzen wollte, um mir zu
schaden!
Stellt Euch die Frage, ob Ihr wollt, dass man Euch jederzeit überwachen kann. Das fremde Personen Einblick in Eure Privatsphäre bekommt und das Du Gefahr läufst, dass diese Infos an Dritte weitergegeben werden? Wollt Ihr wirklich, dass man über Euch ein umfassendes Persönlichkeitsprofil erstellt, in dem womöglich sogar Eure eigene
Wichsfrequenz akribisch notiert wird ("Jeden morgen nach dem Zähneputzen, nutzt Socken")?
Wollt Ihr, dass Ihr automatisch verdächtigt werdet, weil Ihr Euch in einem öffentlichen Raum eine zeitlang an der selben Stelle aufhaltet?
ICH will das nicht, aber der Masse ist es egal. Habe ich dann überhaupt das Recht, dagegen was zu unternehmen? Macht das Sinn?
Ich denke nicht, also muss ich das hier ablehnen:
Du bist ein Napoleon der Freiheit, ein Märtyrer für die Menschlichkeit und ein einsamer Held in der Dunkelheit. Deine Aufopferung im politischen sowie sozialen Kampf kann, nein MUSS, uns allen ein Vorbild sein. Unter der Führung deiner weitsichtigen Planung sollten wir einmaschieren in ein neues Zeitalter. Nicht wie verblendete, hirngewaschene Bauern sondern wie aufgeklärte, reformierte Bürger einer neuen Epoche. ERLEUCHTE UNS!
Bin ich einfach nicht, war ich nie, wollte ich nie sein (obwohl so Superkräfte...). Was ich machen kann, ist den ein oder anderen wachzurütteln, in dem ich versuche ihm zu vermitteln, dass man kritischer und sachlicher mit gewissen Themen umgehen kann.
Aber auch hier bin ich zwiegespalten, will ich denn überhaupt, dass ein Mensch das weiß, was ich weiß, wo ich doch genau weiß, was das am Ende für den Menschen
bedeutet?
EDIT: Und ich sehe ein, dass es den "aufgeklärten, reformierten Bürger" niemals geben wird! Es gibt nur ein politisches Mittel um etwas zum Guten zu bewegen und das ist
die Probaganda - ein Tool, dass auch verdammt große Gefahren birgt