So gut ist das neue Xbox-Dashboard: Navigation
Auf der Games Convention hatte ich ausreichend Gelegenheit, mir das neue Dashboard für die Xbox 360 von Boris Schneider-Johne, dem deutschen Produktmanager (Foto: THK) erklären zu lassen. Nun habe ich gerade die Muße, eine detaillierte Analyse, meine persönlichen Einschätzungen und den Starttermin zu schreiben.
Komplett neue Struktur für große Datenmengen
Das neue Dashboard ist keine Weiterentwicklung der alten Xbox 360-Schaltzentrale, sondern eine komplette Neuprogrammierung. Kein Wunder, denn beim alten System hatten sich die armen Oberflächen-Designer damit gerettet, dass sie links, rechts, oben und im Content-Fenster selbst immer neue Reiter und Filter eingebaut haben, um die hinzukommende Masse noch zu bewerkstelligen - zuletzt mit abnehmenden Erfolg. Von Konsistenz, also einheitlicher Benutzerführung war schließich nur mehr wenig übrig geblieben.
Die Grundidee des neuen Dashboards finde ich exzellent. Das Coverflow-Prinzip, dass sowohl in Musikplayern wie bei Windows Vista schon zur Darstellung großer Inhaltsmengen im Einsatz ist, wird kombiniert mit einer klassischen Wort-Navigation. Coverflow bedeutet, dass Listen in Bilder übersetzt werden: Aus Spiel wird Packung aus Film wird DVD-Cover. Im Notfall kann man so auch mit Screens arbeiten, es bleibt aber bildlich einfach. Das ist nicht nur einfach zu verstehen, sondern genügt auch der Ein-Daumen-Anforderung am Fernseher. Rauf, runter, links, rechts - das klappt am Controller wie mit der Fernbedienung. Oberhalb der Coverflow-Bilder ist eine relative Navigation, die zeigt, was auf dieser Menüebene möglich ist.
Rot = Esc/Zurück, grün = Enter/Auswählen: Dieses Prinzip lässt sich bruchlos beibehalten. Damit bleiben gelb und blau für freie Funktionen, das sollte genügen, da der User stets einen Info-Knopf braucht und eine spezielle Funktion.
Sieht extrem gut aus
Skeptisch war ich bezüglich der Optik, da sich viele der Medien - auch ich - vor allem auf die Avatare gestürzt haben. Sieht man das ganze Produkt, merkt man, dass dies nur einen kleinen Teil ausmacht, zu den Avataren in einem anderen Artikel noch mehr. In Summe ist das neue Design meilenweit besser und auch, wer mit den Avataren nichts anfangen kann, wird es selbstredend verwenden.
Form structures content
Der alte Bauhaus-Spruch “form follows function” stimmt hier zum Glück nicht. Denn das einfache Grundschema zwingt allen Inhalt, sich an ihn anzupassen, wenn der User nicht überfordert sein soll. Somit können auch die Menüeinträge nur kurz sein, was zu einer sehr klaren Struktur führt. Während das Bild-Content-Fenster im alten Dashboard manchmal nicht belegt war, geht das nun nicht mehr. Alles muss in Bilder übersetzt werden, da es sonst im Coverflow nicht darstellbar ist. Das gibt dem Dashboard ein eigenes, unverwechselbares Gesicht und es ist wirklich einfach.
Das ist erst der Anfang
Das neue System ist brillant wie es das erste zu seiner Zeit war. Und es ist vor allem eines: skalierbar und damit eine Weile zukunftssicher. Einstein hat mal gesagt: “Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” Ich bin im Gegenteil fest davon überzeugt, dass diese neue Struktur alleine die Xbox Dev-Group zu komplett neuen Web-Applikationen inspirieren wird, von denen wir jetzt noch nicht mal träumen.
Wann kommt nun das Dashboard-Update?
Fehlt nur noch eine Info: Wann kommt das Herbst-Update? Microsoft bleibt wie immer verschlossen. Doch wenn ich in die Archive schaue, bleibt eigentlich nur ein Datum: 15. November. Da hat MS bisher alles gelauncht. Wollen wir wetten?
So gut ist das neue Xbox-Dashboard: Neuerungen
So, wie auf dem Bild oben, wird das neue Kontrollzentrum “My Xbox” nicht mehr aussehen. Nach den Pretests wird es wohl noch umgestellt. Neben dem neuen Design, den Avataren und dem neuen Dashboard, schreibe ich in dieser Folge über alle Änderungen, die gerade auch für Clan- und Multiplayerspieler besonders wichtig sind.
Multi-Chat und gruppenweise joinen
In einem Punkt war das Playstation Network Xbox Live voraus: Spieler konnten sich vorab gruppieren und dann gemeinsam eine Lobby joinen und gruppenweise weiterziehen. Diese Lücke schließt nun das neue Dashboard. Die neue Friendslist ist so organisiert, dass man live im Bild sieht, wer gerade was spielt. Da alles serverbasiert ist, nutzt Xbox Live freie Bandbreiten, um ständig die Bilder nachzuladen. Wenn das von der Performance klappt, ist es genial. Hoffentlich gibt es heuer einen Weihnachts-Dienst in allen Server-Zentren. *ggg
Durch Klick auf den Avatar kann man diesen Spieler dann einladen und organisieren. Hat sich eine Gruppe zusammengefunden, kann sie gemeinsam in eine Party Call of Duty springen.
Einher geht damit die Neuerung, dass Multi-Chat von nun bis zu acht Spielern möglich werden.
http://blog.chip.de/xbox-ps3-watch-blog/…ation-20080829/