Hier nun meine ausführliche Kritik zu
"The Dark Knight":
Ich kann mich an kaum einen Film in den letzten Jahren erinnern (außer vielleicht die "Herr der Ringe" und "Star Wars" Fortsetzungen), der schon im Vorfeld dermaßen gelobt und als "bester Film ever" betitelt wurde.
Wenn ich ganz ehrlich bin hatte ich ein klein wenig Angst vor diesem Film, denn ich habe befürchtet, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden könnten - schließlich war schon "Batman Begins" ein kleines Meisterwerk, dass nicht viel besser hätte sein können und der Tod eines Schauspielers sorgt natürlich für reichlich Aufsehen und, mehr oder weniger, automatisch gute Wertungen. Jetzt, nachdem ich den schwarzen Ritter im Kino bewundern durfte kann ich jedoch nur sagen: Christopher Nolan hat es wieder mal geschafft. "The Dark Knight" ist einer der besten, imposantesten und intensivsten Blockbuster der letzten Jahre!
Aber fangen wir zuerst einmal bei der Story an:
Bruce Wayne, alias Batman, ist nicht in der besten Verfassung. Er zweifelt an sich selbst, entfernt sich immer mehr von seiner Liebe Rachel, fragt sich ob Gotham ohne Batman nicht viel besser dran wäre und möchte sein Kostüm daher schlussendlich an den Nagel hängen und Harvey Dent, Anwalt, Gutmensch und neuer Liebling der Stadt, die Rolle des Helden und Beschützer Gothams überlassen.
Leider kommt Bruce bei seinem Vorhaben der wahnsinnige Joker in die Quere. Dieser wurde von der Mafia beauftragt Batman aus dem Verkehr zu ziehen, da er die Geschäfte im Untergrund gehörig stört. Der Joker ist jedoch kein normaler Gangster, ihn interessieren nicht die üblichen Motive, wie Geld oder Macht. Nein, er möchte Gotham ins Unheil stürzen, brennen sehen und seinen Erzfeind Batman das Leben schwer machen.
Gerade diese Tatsache macht den Joker zu Batmans größten und zugleich gefährlichsten Feind, der das Leben der Fledermaus gehörig auf den Kopf stellt...
Damit habe ich ungefähr das beschrieben, was man in der ersten halben Stunde erfährt und mehr möchte ich auch nicht verraten. Manches kann sich der Genrekenner sicher denken, da auch "The Dark Knight" in gewisser Weise eine typische Comicverfilmung ist, jedoch gibt es im Verlauf des Films genügend überraschende Wendungen und verblüffende Momente mit denen ich so niemals gerechnet hätte und welche die Geschichte des neuen Batman zu einer ganz besonderen Erfahrung machen.
Meiner Meinung nach gibt es jedoch fast schon zu viele Storystränge, denn trotz der 2 1/2 Stunden Laufzeit gab es Momente, in denen ich ein wenig die Übersicht verloren habe. Sowohl die neuen, als auch die altbekannten Charaktere nehmen derart viel Platz ein, dass ich mir etwas mehr Spielraum für die einzelnen Figuren gewünscht hätte. Dem, besonders im späteren Verlauf, sehr wichtige Protagonisten Harvey Dent könnte man beispielsweise einen komplett eigenen Film widmen. So gehen manche Charaktere ein wenig in der Fülle an Informationen unter - mit diesem Problem hatte zum Beispiel auch schon "Spiderman 3" zu kämpfen, wobei diese Tatsache bei "The Dark Knight" weitaus weniger schlimm in Erscheinung tritt und eigentlich auch mein einziger Kritikpunkt ist.
Wo wir gerade schon bei den vielen Charakteren sind komme ich gleich mal zur Lesitung der Schauspieler. Diesmal gibt es einen, der sogar den hervorragenden Christian Bale an die Wand spielt. Ja, ihr wisst natürlich wen ich meine: Heath Ledger. Der spielt den Joker so, wie es noch Niemand zuvor geschafft hat. Da kann selbst Jack Nicholson nicht mithalten, der den Joker lediglich zu einem, immerhin sehr guten, Pausenclown gemacht hat. Was Ledger hier zeigt ist eindeutig einen Oscar wert. Selten sieht man einen Schauspieler dermaßen überzeugend und bösartig spielen - unglaublich. Der neue Joker ist das abgrundtief Böse, eine verwirrte Gestalt, die einem, obwohl man weiß, dass es nur ein Film ist, richtig unter die Haut geht. Viel will ich dazu garnicht mehr sagen, DAS muss man einfach selber sehen.
Leider gehen neben diesem unbeschreiblich starken Heath Ledger die anderen Schauspieler ein wenig unter. "The Dark Knight" könnte genauso gut "The Joker" heißen, denn selbst ein wiedermal grandios und überzeugend spielender Bale, in der Rolle seiner bisherigen Karriere, kann hier nicht immer mithalten. Trotzdem sind die anderen Schauspieler natürlich nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Aaron Eckhart mimt den Harvey Dent genau so, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe und sowohl Morgan Freeman, alsauch Michael Caine verkörpern ihre Charaktere wieder grandios und haben, neben dem Joker, die besten Dialoge und Gags abbekommen. Jedoch steht Heath Ledger einfach über Allem, was zum Teil auch einfach an seiner hohen Screentime liegt. Maggie Gyllenhaal als Rachel halte ich übrigens für eine klitzekleine Fehlbesetzung. Da fand ich sogar Katie Holmes im Vorgänger besser.
Apropo Vorgänger: wie auch schon im ersten Teil schafft Noland hier die perfekte Mischung aus Drama, Action und Comedy. Dabei ist jeder Bestandteil für sich genommen eine Meisterleistung und jede Szene gipfelt in einem treffsicheren Höhepunkt. "The Dark Knight" ist einer der intensivsten Popcornfilm der letzten Jahre. Eine solch mitreißende und dichte Atmosphäre sieht man nur sehr selten in den typischen Hollywood Sommerblockbustern, der Batman in seinen Grundzügen eigentlich auch ist. Hier gibt es neben der unterhaltsamen Action, die ein weiteres Mal über alle Zweifel erhaben und handgemacht (mittlerweile ja leider nicht mehr üblich) ist, gefühlvolle und tiefschürfende Momente, wie sonst nur in einem Drama und perfekt durchdachte und poentierte Dialoge, die einem immer wieder ein breites Grinden ins Gesicht zaubern, ohne dabei albern zu wirken. Besonders diese Tatsache finde ich bemerkenswert. "The dark Knight" ist sehr düster, ernst und glaubwürdig. Hier wirkt nichts lächerlich oder unpassend - bis auf ein paar kleine Momente im letzten Filmdrittel - dieser Film ist ein ergreifendes und bildgewaltiges Meisterwerk geworden, das man gesehen haben sollte.
Christopher Nolan hat hier einen durchdachten, atemberaubenden, spannenden und actiongeladenen Film geschaffen, der von Christian Bale & Co, aber vor allem von Heath Ledger in seiner wohl besten Rolle getragen wird. So grausam und ernst war Batman noch nie! Zu bemängeln habe ich eigentlich nur die sehr vollgepackte Story, in der es fast schon zu viele Charaktere, Handlungsstränge, Drama- und Actionszenen gibt, sowie ein paar minimale, leicht unglaubwürde Momente. Ansonsten ist "The Dark Knight" einer der besten Filme der letzten Jahre geworden. Für mich zwar nicht der beste Film überhaupt und mein Lieblingsfilm 2008 ist immernoch "Iron Man", aber immerhin ein Werk, dass man nicht verpassen darf - außer man kann Batman nicht leiden, wobei ich das vor "Batman Begins" auch nie konnte.
Schaut euch den schwarzen Ritter einfach an, dieser Film hat es verdient geguckt zu werden. Ich freue mich schon auf die nächsten Projekte (hoffentlich "Batman 3"
) dieses Ausnahmeregisseurs und vergebe, haarscharf an der Höchstwertung vorbeigerauschte:
9/10 Punkte
8 Blickwinkel [BluRay]:
Im spanischen Salamanca findet ein Anti-Terror Gipfel statt, bei dem US Präsident Ashton (William Hurt) persönlich anwesend ist. Als dieser die Bühne betritt passiert jedoch genau das, was nicht hätte passieren dürfen: der Präsident wird von mehreren Schüssen niedergestreckt, woraufhin zwei gewaltige Explosionen, eine davon sprengt die Bühne, die andere findet nur einige Straßen weiter entfernt statt, die anwesende Menschenmenge in Panik versetzen. Die beiden Secret-Service-Agenten und Leibwächter des Präsidenten Thomas Barnes (Dennis Quaid) und Kent Taylor (Matthew Fox) versuchen sich sofort eine Überblick über das Attentat zu verschaffen und die Verantwortlichen aufzuspüren.
Die Story von "8 Blickwinkel" ist eine solide Attentatsgeschichte, wie man sie schon häufiger in Thrillern gesehen hat. Besonders an diesem Film ist jedoch die Erzählweise, in der der Plot dem Zuschauer vorgetragen wird. Die Ereignisse, kurz vor und nachdem die Schüsse auf den US Präsidenten abgefeuert wurden, werden aus der Sicht von insgesamt 8 verschiedenen Personen gezeigt. Unter anderem aus dem Blickwinkel des Leibwächters Thomas Barnes, des Touristen Howard Lewis (Forest Whitaker) oder, Bodyguard des spanischen Bürgermeisters, Enrique (Eduardo Noriega). Jeder dieser Charaktere trägt seinen Teil zur Story bei und in jedem Rückblick wird dem Zuschauer so Stück für Stück der Anschlag näher gebracht. Jeder Protagonist setzt dem großen Puzzle ein Teil ein, bis am Ende alle Handlungsstränge zusammenlaufen.
Diese Inszenierung ist vor allem in der ersten Filmhälfte Grundlage für einen wirklich spannenden und mitreißenden Thriller. Leider verliert die zu Beginn noch intelligent klingende Story viel zu schnell an Fahrt und endet in einer harmlosen Auflösung, welche der zuvor aufgebauten Spannung nicht gerecht wird. Dazu kommt noch, dass der Film im späteren Verlauf sehr konstruiert ist. Die Motive der Täter, die Umsetzung des Attentats, der Ablauf der Ermitlungen, da gibt es meiner Meinung nach viel zu viele "Zufälle", die den Film stellenweise sehr unglaubwürdig wirken lassen. Beispielsweise ist der amerikanische Tourist Howard Lewis eine total klischeebehaftete Figur, welche Dinge tut und Dialoge führt, an die kein normaler Mensch in dieser Situation gedacht hätte.
Trotzdem weiß der Film, vor allem in den ersten Stunde, zu überzeugen. Die Darsteller spielen ihre Rollen sehr gut - was soll man auch anderes von Schauspielern wie Dennis Quaid, Forest Whitaker, William Hurt oder Sigourney Weaver erwarten? Sie überzeugen alle in ihren Rollen, auch wenn ihre Dialoge und Handlungen teilweise sehr unglaubwürdiger daherkommen. Aber da können die Schauspieler ja nicht für.
Das Drehbuch hätte an manchen Stellen eben noch ein wenig Feinschliff vertragen können. Im Großen und Ganzen weiß es zu unterhalten und Spannung aufzubauen, aber hier und da gibt es einfach Schwächen.
Gut gelungen ist jedoch die Inszenierung. Regisseur Pete Travis, der hier seinen ersten großen Hollywoodfilm abliefert, hat in Bezug auf die Erzählweise aber auch auf die allgemeine filmerische Umsetzung einen wirklich guten Film geschaffen. Die handgemacht und optisch einwandfreie Action weiß hier vor allem zu gefallen. Eine sich über mehrere Minuten erstreckende Autoverfolgungsjagt, nach gut der ersten Filmhälfte, ist der Höhepunkt von "8 Blickwinkel". Die Actionszenen sind hier ähnlich realistisch wie in beispielsweise der Bourne Trilogie, was ich sehr positiv finde - hier gibt es keine sinnlosen CGI-Effekte oder unrealistische Stunts.
Unrealistisch ist jedoch das Bild. Der Film hat kräftige Farben und einen starken Rot-Orangestich, wirkt daher zwar nicht realistisch, aber dafür sehr cineastisch und klar. Die BluRay hat eine durchweg knackige Schärfe vorzuweisen, der Kontrast hätte dagegen ruhig noch etwas stärker ausfallen dürfen. Zusammen mit der sehr räumlichen und Effektlastigen Akustig bietet diese BluRay (in ihren Verhältnisen aber höchstwahrscheinlich auch die normale DVD) eine knallige, kräftige und das Heimkino fordernde audiovisuelle Präsentation. Auch die Extras können mit einigen interessanten Featuretten überzeugen.
"8 Blickwinkel" ist ein spannender und unterhaltsamer, wenn auch typischer, Hochglanz-Thriller, der keine großen Überraschungen bietet. Der Film fängt grandios an, fällt dann jedoch nach dem ersten großen Höhepunkt (der Autoverfolgungsjagt) stark ab und kann den, zu Beginn aufkommenden, Erwartungen nicht standhalten.
Die Inszenierung ist top: die schnörkellose Action, die gelungene Erzählweise, ein guter Score und das klare Bild machen diesen Film zu einem hervorragenden Zeitvertreib für langweilige Abende. Wenn man sich nich an der sehr konstruierten Stoy und einigen unglaubwürdigen Details im Filmverlauf sört kann man mit diesem Streifen sehr viel Spaß haben.
Von mir gibt es gute, aber nicht außergewöhnliche:
7/10 Punkte
Und dann habe ich in den letzten Tagen noch die ersten 11 Folgen von
My name is Earl geguckt:
Was für eine super Serie! Grandiose, bescheuerte Charaktere, eine super Story, welche zwar simpel, aber einfach unbeschreiblich unterhaltsam ist, perfekter schwarzer Humor und zwischendurch ein wenig Moral - toll!
Bis jetzt ist meine Lieblingsfolge "Barn Burner".
Randys (der ganz links aufm Foto) Angst vor Vögeln ist einfach göttlich... xD
Catalina: "You’re going to a farm?"
Earl: "Shh I’m not telling Randy, he’s afraid of chickens. And the pope’s big hat but mainly cause he thinks there is a chicken under it."
:laugh:
Schande über RTL, dass sie die Serie nach nur 6 Folgen abgesetzt haben... wobei die deutsche Synchro eh recht mies war und ich mich daher umsomehr über meine UK DVD mit O-Ton freue.
Hier mal ein kurzer Werbetrailer zur DVD, damit ihr einen minimalen Eindruck von der Serie bekommt:
http://www.youtube.com/watch?v=LyAKsyDN_04