Ich habe nach der Enttäuschung am Donnerstag (bäh, langweilige E3 Demo...) den Samstag und Sonntag genutzt, um PGR4 ausgiebig anzuspielen. Wie erwartet wird das ganze wohl nicht an PGR2 heranreichen können, der 3er könnte jedoch womöglich überholt werden.
Ein paar genauere Eindrücke: Positiv überrascht hat mich die Autoliste. Es sind auch wieder genüg ältere und langsamere Karren dabei, jedoch wurden auch Hochleistungskarren der Marke PGR3 nicht vergessen. Somit wurde ein sehr guter Mix geschaffen, der nach einer ersten Sichtung sogar die Wagenliste aus PGR2 schlagen könnte (die vom 3er so und so). Weniger begeistert war ich von einer anderen Liste, nämlich der der Strecken. New York, Las Vegas, London und Tokyo wurden fast ohne Änderungen (grafischer Natur ausgenommen) in PGR4 integriert, es gibt lediglich 1-3 neue Streckenverläufe pro Stadt. Dafür wurden aber auch einige entfernt, so fehlt jetzt die lange Boulevard Tour in Las Vegas (sehr schade). Dafür scheint es in New York nicht mehr ganz soviele Strecken zu geben, welche die langweiligen Brückenabschnitte enthalten. Zu den neuen Städten: Diese machten einen ordentlichen Eindruck und scheinen auch weitaus längere Streckenverläufe als die alten Orte zu haben. Vor allem Quebec gefiel mir, aber auch das teils sehr enge Macau sowie das trotz Dunkelheit sehr helle und grelle Shanghai gefielen. Das farbarme St. Petersburg sagte mir bei der ersten Sichtung weniger zu. Insgesamt scheinen die neuen Strecken aber ein Gewinn zu sein, welcher aber das üble Recycling nicht wirklich verdecken kann. Zum Gameplay: Dieses ähnelt dem vom 3er, wirkt aber noch arcadiger. Vor allem Drifts entbehren jeglichem realistischen Anspruchs. Dafür scheint es mir so, dass man die normale Bremse entschärft hat, wodurch eher angebremst werden muss, wenn man auf schnelles statt driftlastiges Fahren aus ist. Der Schwierigkeitsgrad scheint mehr denn je ein Witz zu sein. Ich stellte die KI teils auf Platin und konnte trotz einigen verbockten Manövern noch erste Plätze einfahren... Vielleicht habe ich ihnen aber auch nur ein zu schlechtes Auto gegeben, habe da nicht auf die Werte geachtet, sondern nur auf die Klasse (wovon es übrigens diesmal mehr gibt, von A bis G). Immerhin macht die Präsentation was her: Die Kudosanzeige wurde überarbeitet und ein Sternensystem eingeführt (fragt man nicht seiner Bedeutung). Bei langen und starken Drifts schwengt der gesamt Bildschirm in eine schräge Lage, was relativ cool aussieht. Stürze mit dem Motorrad (ja man kann stürzen, und ja, ich nutzte das, um mit meinem Auto ein paar Motoradfahrer abzuschießen) sehen in der Egoperspektive einfach nur lässig aus. Auch die Menüs machen was her.
Es wird sich zeigen müssen, wie schwer und umfangreich der Karrieremodus ist - ich habe nur Quick Races über System Link gespielt. Wenn das passt, könnte der 4er den dritten Teil aufgrund besserer Wagenliste und mehr Städten überholen. Ein herankommen an den 2er ist aufgrund das hohen Arcadeanteils sowie den recycelte Strecken unwahrscheinlich.