Ich bin echt stocksauer.
Die Geschichte meiner Freundin, bzw. einer Mutter mit vier Kindern und einem Buggy:
Während der "Ersatzzug" schon Verspätung hatte und der Umstieg in Köln (der, wir erinnern uns, gar nicht nötig gewesen wäre) sehr chaotisch und einem Minimum an Informationen von Statten ging, lernte meine Liebste eine Mutter mit ihren vier Kindern kennen.
Die gute Frau versuchte verzweifelt einen Sitzplatz für sich und ihre Kinder zu ergattern. Sie hatte extra ein Kinderabteil oder sowas für einen dreistelligen Geldbetrag gebucht (und dreistellig wäre schon die Normalfahrt ohne Sparpreis und ohne Kinder!).
Sitzplätze waren keine verfügbar und mit dem Buggy war es in dem überfüllten Zug kaum möglich durch die Gänge zu kommen.
Dann kam der Trupp an einem Abteil vorbei wo eine ganze Reihe Kabinen einfach abgesperrt war, angeblich "Sondersitze".
Meine Freundin sah einen Schaffner und fragte, ich nehme an freundlich, ob er der kleinen Gruppe nicht ein Abteil öffnen könne, immerhin habe man ja auch Sitzplatzreservierungen bezahlt.
In höchstem Maße unfreundlich, ich kann es mir bildlich vorstellen, verneinte der ******** mit dem Hinweis, daß dies Sonderplätze seien.
Nachdem dann die Mutter ihre Stimme erhob und dem ****** erzählte, was sie von dieser Praxis halte, öffnete der ****** dann doch noch die Kabine, wollte meine Freundin, die ja ebenfalls für einen Sitzplatz bezahlte, jedoch nicht mit reinlassen, obwohl ausreichend Platz zur Verfügung stand.
Spätestens in diesem Moment hätter der ****** sich garantiert eine von mir gefangen.
Irgendwann hat sie sich dann noch einfach mit reingesetzt - so hätte ich es auch gemacht. Ich habe mich auch schonmal in einem ähnlichen Fall einfach in die erste Klasse gesetzt. Wenn ich für einen Sitzplatz zahle, dann will ich auch sitzen. Vor allem dann wenn ich mehrere Stunden unterwegs bin.
Der "patroulierende" Schaffner damals hatte da auch durchaus Verständnis.
Ich bin eigentlich ein sehr friedliebender Mensch, der die Anwendung von (nonverbaler) Gewalt verabscheut. Ich habe auch Verständnis für die Schaffner und Mitarbeiter der Bahn und behandel sie (erstmal) auch freundlich, egal wie sauer ich bin.
Wenn dann aber so ein ***** auch noch dumm kommt, kann mir der Kragen platzen. Eines dieser Subjekte, denen man sehr fix den Gang zur Bundesanstalt zur Arbeit wünscht, hatte ich mal fast soweit, daß er mich fast geschlagen hätte (Frankfurt, es war scheisse heiß, die Bahn hatte mehr als zwei Stunden Verspätung und ich wollte eigentlich nur was trinken, hatte aber nur "große" Scheine dabei), weil ich frustiert ein "scheiss Bahn" vor mich hingemurmelt hatte.
Ich sagte ihm, daß ich zwar tierisch Lust hätte meinen Frust abzubauen und das wohl auch wenig Konsequenzen für mich hätte, ihm die Situationaber im schlimmsten Fall seinen Job kosten könne.
Was er dann auch irgendwie eingesehen hat, während sich andere Bahnfahrer sichtlich belustigt das Spektakel angesehen haben.
Das Gute, aber auch wirklich das einzig Gute, an solchen Verspätungen ist, daß sich die Leute näher kommen. Ich hatte später noch eine amüsante Unterhaltung mit weiteren gefrusteten Fahrgästen, die auch eine ganze Reihe Anekdoten über dieses besch.... Unternehmen auf den Lippen hatten.
So, ich bin jetzt fertig. Mögen Mitarbeiter der Bahn, die diesen Text evtl. lesen sich Gedanken über die Art und Weise machen, wie sie ihre Kunden und Mitmenschen behandeln. Auf meiner Lohnabrechnung steht Monat für Monat, daß mein Gehalt von zufriedenen Kunden bezahlt wird.
Und jetzt geh ich erstmal zum Kiosk und kauf mir Alkopops