Auf Du und Du mit Johnny the Jew – Wir sind mit den Bikergang »The Lost« auf Tour gegangen und haben dabei einen alten Bekannten getroffen.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Liberty City die bis Dato am besten ausgearbeitete virtuelle Stadt aller Zeiten ist, die sich hervorragend als Kulisse für alle möglichen Geschichten eignet. Eine dieser Geschichten wird ab dem 17. Februar auf dem Xbox Live-Marktplatz für 1.600 Microsoft-Points zum Download bereitstehen. Im Zentrum des neuen Abenteuers steht der Biker Johnny Klebitz, seines Zeichens Mitglied der Motorrad-Gang The Lost. Obwohl der eigens für GTA IV: Lost and Damned entwickelte Charakter mit seiner massigen Gestalt und dem grobschlächtigen Gesicht alles andere als vertrauenerweckend wirkt, ist er in Wahrheit ein Mann, der einem strengen Ehrenkodex folgt und dem das Wohl seiner Mitstreiter am Herzen liegt.
Als Billie, der cholerische Anführer der Gang, aus der Haft entlassen wird, kommt es zum Eklat: Noch während seiner Willkommensparty erschießt der Temperamentsbolzen Billie den Anführer der »Angels of Death« und bricht damit einen von Johnny ausgehandelten Waffenstillstand. Um zu verhindern, dass die Begleiter des hingerichteten Anführers ihren Kollegen von dem Vorfall berichten, schwingen wir uns auf Johnnys Custom-Bike, laden die abgesägte Schrotfinte und beginnen damit, die flüchtenden Engel mit perforierten Flügeln in den Himmel zu schicken.
Schon nach einigen Sekunden auf Johnnys Hobel macht sich die erste Detailveränderung bemerkbar: Der Chopper steuert sich -- besonders bei hoher Geschwindigkeit -- deutlich besser als die Mühlen in GTA IV. Nachdem das Problem beseitigt ist, kehren wir zum Hauptquartier der Gang zurück und werden bereits mit dem nächsten Problem konfrontiert: Billie hat Blut geleckt und plant, das Hauptquartier der Angels anzugreifen.
Auf dem Weg dorthin erwartet uns Biker-Feeling pur. In einem großen Tross auf vor sich hinblubbernden Bikes zu fahren, macht nicht nur Spaß, sondern hat auch Auswirkungen auf die Verfassung euerer Begleiter. Während ihr in Formation durch die Gegend rauscht, verbessern sich -- wie in einem Rollenspiel -- die kämpferischen Fähigkeiten eurer Mitstreiter. Am Angel-Hauptquartier angekommen probieren wir gleich eine der neuen Waffen aus und schicken per Granatwerfer explosive Grüße durch das Fenster des abbruchreifen Hauses. Nach einer mächtigen Explosion treten wir die Vordertür ein, lassen unsere Pumpgun sprechen und nutzen die Gelegenheit, um zwei Sporttaschen voller Dope mitgehen zu lassen.
Da die Handlung von GTA IV: Lost and Damned parallel zu Niko Bellics Abenteuer verläuft, kommt es an einigen Stellen natürlich zu Überschneidungen. Wie ihr sicherlich noch wisst, hatte Mr. Klebitz bereits einige Auftritte in GTA IV. In Lost and Damned habt ihr die Möglichkeit, einige Missionen (die ihr bereits mit Niko absolviert habt) aus Johnnys Perspektive zu spielen. So begleiten wir Niko zu einem Heroin-Deal mit japanischen Gangstern, die sich jedoch innerhalb kürzester Zeit als Undercover-Cops entpuppen. Während Niko nach einer wilden Schießerei über das Dach entkommt, kämpfen wir uns mit Johnny durch das Treppenhaus und liefern uns anschließend eine wilde Verfolgungsjagd mit den Ordnungshütern.
Apropos Verfolgungsjagd: An anderer Stelle sitzen wir auf dem Sozius eines befreundeten Bikers und haben die nicht ganz leichte Aufgabe, die Polizei abzuschütteln. Nicht ganz leicht, weil uns neben Polizeiautos auch noch ein Polizeihubschrauber und ein Black Hawk am Auspuff kleben. Diese Sequenz funktioniert wie ein Rail-Shooter und braucht sich -- dank gewaltiger Explosionen und sehr schöner Schnitte -- nicht vor einem Actionfilm zu verstecken -- die Motorradjagd aus GTA: San Andreas lässt grüßen.
Nach unserer Anspiel-Session lässt sich schon mit Sicherheit sagen: Wer sich diesen Spaß entgehen lässt, ist selber Schuld! Neben der auf knapp 12 Stunden angelegten Storyline mit neuen begehbaren Gebäuden, Fahrzeugen und Waffen, erwarten euch noch zusätzliche Mehrspielermodi und ein brettharter, neuer Soundtrack. Leicht zu frustrierende Spieler werden sich darüber freuen, dass es in den Missionen deutlich benutzerfreundlichere Checkpoints geben wird.
GAMEPRO