Ich habe es mir auch mal von einem Kumpel ausgeliehen und durchgespielt (was ja nicht gerade lange dauert).
Ich hatte vorher nur Teil 1 (auf PC) durchgespielt, beim 2. und 3. Teil verließ mich nach den ersten Leveln immer die Lust (waren aber auch nur ausgeliehen). Beim ersten Teil war der "Wow"-Effekt natürlich größer, da ich vorher noch nie etwas in der Art gespielt habe und die Grafik damals einfach super war (nie zuvor so gute Lichteffekte - auch im Bezug aufs Gameplay - gesehen). Ersterer Aspekt fehlt bei DA natürlich, wirklich innovativ ist es nicht. Die Grafik konnte zwar imho vollends überzeugen, ließ einen aber aufgrund der starken Konkurrenz heutzutage auch nicht so staunen wie (mich zumindest) damals bei Teil 1. Soll heißen: Das Erlebnis war nicht so innovativ und erfrischend wie beim ersten Teil (welcher einem genau deswegen immer in guter Erinnerung bleiben wird), was aber eh klar war.
Wollen wir den Titel also mal für sich allein betrachten: Die Grafik ist wie schon gesagt spitze. Vor allem Sam sieht super aus (von der technischen Seite her

), und natürlich machen auch die Lichteffekte einiges her (möchte bei dem Gameplay ja auch sein). Auch solch schönes Wasser habe ich persönlich noch nicht gesehen.
Das Gameplay macht auch einiges her. Der Wegfall der Schattenanzeige ist um einiges besser zu verschmerzen, als ich dachte - es lässt sich dadurch sogar noch besser spielen, da man nun immer einen Blick auf das Spielgeschehen an sich wirft und nicht auf eine Anzeige am Bildschirmrand. Die Neuerungen wie das Hacksystem oder diverse Minispielchen im HQ fügen sich alle wunderbar ein, verändern jedoch den Grundaufbau der Spielmechanik keineswegs. Das Vertrauensfeature kam imho nur im HQ wirklich gut zum Tragen, da man hier einen gewissen Zeitdruck hatte und daher womöglich nicht alle Parteien zufrieden stellen konnte. In den Missionen war davon nicht sehr viel zu spüren.
Die im Voraus versprochene gute und tiefgehende Story bekommt man imho nicht geboten. Sicher, so Flach wie in Teil 1 ist sie nicht mehr, dennoch plätschert alles irgendwie vor sich hin. Spannung wollte selten aufkommen, auch sympathische Figuren sucht man eher vergebens. Selbst Sam blieb imho entgegen aller Ankündigungen eher gesichtslos, hier hätte ich mehr erwartet. Die Geschichte war also nicht gerade Antrieb, weiterzuspielen - schon eher der Wunsch, ein paar neue Locations zu Gesicht zu bekommen; womit wir beim nächsten Knackpunkt wären. Die verschiedenen Schauplätze waren zwar sehr abwechslungsreich, aber nicht gerade in großer Stückzahl vorhanden. Ich persönlich mochte die Idee, immer wieder ins JBA HQ zurückzukehren (hier kam die Doppelagent-Atmosphäre am besten rüber), doch hätte man dies nicht auf Kosten der sonstigen Einsätze einbringen sollen. Wie schon anfangs erwähnt ist das Spiel überaus kurz geraten.
Bleibt unterm Strich also ein technisch überaus guter Titel mit zwar altbekanntem, aber dennoch (oder gerade deswegen?) sehr gutem Gameplay. Lediglich Story und Umfang ließen zu wünschen übrig.
Bekäme 8/10 von mir.