Hier mal eine kleine Geschichte von mir.
Gestern war ich auf dem Weg zur Arbeit, als ich auf dem Weg zwischen Bushaltestelle und unserem Standort hier auf dem Bürgersteig eine Laptop-Tasche fand.
Da er sich an der Auffahrt zum Gelände eines Hotelgrundstücks befand suchte ich vergebens in der näheren Umgebung nach jemandem dem eben diese Tasche samt Inhalt gehören könnte.
Da niemand entsprechendes anzutreffen war entschloss ich mich die Tasche erstmal mitzunehmen um später den Besitzer zu ermitteln.
Auf Arbeit angekommen erfolgte dann die Untersuchung des Fundstücks. Laptop, Netzteil, USB und UMTS-Sticks... was man halt erwarten würde.
Dazu ein Stapel Visitenkarten dem ich entnehmen konnte, dass der Besitzer ein romänischer Sales Manager eines großen deutschen Chemie- und Pharmaunternehmens ist.
Schon fast im Begriff den Halter anzurufen fiehl mir ein, ich sollte doch das Gerät wenigstens mal aufklappen um zu sehen ob es beschädigt ist, da die Vermutung nahe lag dass es bei der Abfahrt vom Hotelparkplatz vom Autodach gefallen sein könnte. Was ich dort dann vorfand war wohl der absolute Super-Gau für einen jeden Datenschutz und Datensicherheitsbeauftragen. Auf einem Post-It waren nicht nur Passwörter für das System (Windows), sondern auch für den E-Mail Account des Angestellten sowie des Zugangs zum firmeninternen Netz notiert!
Da ich nicht der Mensch bin der solche Geräte jetzt an die Konkurrenz verkauft, ich jedoch der Meinung war, dass der "Kollege" von seiner Firma eine entsprechende Zurechtweisung verdient hat, entschied ich mich seinen Arbeitgeber hier am örtlichen Standort direkt anzuschreiben.
Die E-Mail verschickte ich entsprechend von meinem Account hier auf Arbeit (ich werde gern ernst genommen) und wies sie auf meinen Fund mit den entsprechenden Inhalten hin.
Natürlich verwies ich auch auf meinen Anspruch auf einen entsprechenden Finderlohn.
Ganze 4 Minuten dauerte es und bei mir im Büro klingelte das Telefon. Am anderen Ende eine freundliche Dame, welche in der Zwischenzeit bereits mit Rumänien telefoniert hatte um die Handynummer des... naja sagen wir es ruhig.. des Riesendeppen zu bekommen und auch schon versucht hatte ihn zu erreichen. Ich gab ihr die Erlaubnis ihm meine Nummer weiterzureichen. Später rief er an und vereinbarte hörbar beschämt und erleichtert ein Treffen mit mir um die Tasche samt Inhalt zurückzubekommen.
Gesagt, getan; gegen 12 Uhr wechselte die Tasche wieder ihren Besitzer und 2 der 3 betroffenen Parteien waren wieder mehr oder weniger glücklich. (eben dieser Angestellte sowie sein Arbeitgeber)
Was nun fehlt?
Mein Finderlohn, der mir meines Wissens hier nicht nur moralisch (es gibt Firmen die Zahlen für solche Fundstücke entsprechend) sondern auch rechtlich zusteht. Ich entschloss mich also zeitnah eine Mail an die selbe Service-Adresse zu schreiben wie vorher und unterrichtete die Angestellten dort von der erfolgreichen Rückgabe und bat um Entsprechende Auskunft wie es mit einer Entlohnung aussähe...
...und Überraschung, diesmal bekam ich keine Antwort. Nichts. Das ganze ist mitlerweile gut 24 Stunden her und ich werde langsam wirklich ungemütlich...
Entschuldigt die Textwand, aber das musste ich loswerden.