Nachdem Toshiba letzte Woche angab, daß der Marktanteil in den sechs europäischen Ländern Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Spanien und Italien, was die Stand Alone Player angeht, nun bei 71 Prozent liege, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis die Gegenpartei darauf antworten würde.
So lies das Blu-ray Disc Association European Promotions Commit verlauten, daß die Aussagen zu HD-DVD irreführend seien und nicht den Fakten entsprechen würde, denn die Zahlen zu den verkauften HD-Playern beinhalten die Playstation 3 nicht. Berücksichtigt man die Konsole, so seien 95% aller verkauften HD-Player in Europa Blu-ray-Geräte.
Aus Nordamerika folgen nun allerdings wieder Erfolgsmeldungen seitens HD DVD. So meldet die North American HD DVD Promotional Group, daß die Verkäufe in Nordamerika von HD-DVD-Hardware und HD-DVD-Filmen vom ersten zum zweiten Quartal 2007 um 37 Prozent respektive 20 Prozent gewachsen sein. Im gleichen Zeitraum seien die Hardware-Verkäufe im Blu-ray-Lager um 27 Prozent gesunken, von Blu-ray-Filmen sollen 5 Prozent weniger verkauft worden sein.
Auch wenn die HD-DVD der Blu-ray Disc hinterherhinkt, so sieht Ken Graffeo - Marketing-Vizechef bei Universal Studios Home Entertainment und Co-Präsident der HD DVD Promotional Group - die Zahlen als deutlichen Indikator dafür, dass die HD-DVD stetig zulegt - auch bei den Marktanteilen. Noch kann das Blu-ray-Lager aber mehr Abspielgeräte und ein größeres Filmangebot vorweisen. Letztlich zählt laut HD-DVD-Lager aber beim Kunden - auch in Europa - vor allem der niedrige Einstiegspreis der HD-DVD.
"Die Gesamtzahl an Titeln für jedes Format liegt nur 20 bis 30 Filme auseinander. Der reale Unterschied zwischen den beiden Formaten ist also in Wirklichkeit nicht so groß, wie manche ihn wohl wahrnehmen", so der vom HD-DVD-Lager zitierte IMS-Research-Analyst Paul Erickson. Bis Ende 2007 sollen weltweit knapp 1.000 HD-DVD-Titel verfügbar sein. Erickson zufolge achten die Kunden in den USA und Europa besonders auf einen günstigen Preis, wenn sie sich für eigenständige hochauflösende Abspielgeräte entscheiden. Die Kaufentscheidung habe also weniger mit dem Filmangebot oder der Marke des Herstellers etwas zu tun. Diese Formulierung klammert allerdings wieder die PlayStation 3 aus.
Und auch Microsoft meldet sich wieder zu Wort und gibt an, daß der Formatkrieg nun bald ein Ende finden wird, zugunsten HD DVD.
Die Entscheidung soll, laut MS, die neue Software namens "HDi" bringen.
HDi erlaubt die Integration von interaktiven Inhalten, als wichtigstes Feature wird sowohl das Schneiden von eigenen Filmen, als auch das Herunterladen von Trailern, aufgeführt. Bisher veröffentlichte HD-DVDs verfügen teilweise bereits über die neue Software. In dem Film Blood Diamond soll es etwa möglich sein an Online-Abstimmungen teilzunehmen. Mithilfe des Abspielgerätes dürfen vom Benutzer sogar Szenen im Epos "300" neu angeordnet werden.
Weiterhin soll es bei einem geplanten HD DVD-Film sogar möglich sein, die zuvor gesehene Bekleidung der Schauspieler über das Internet zu erwerben. Kevin Collins, der bei Microsoft für die Vermarktung von HD DVD zuständig ist, geht davon aus, daß sich die Kunden vor allem wegen der Internet-Funktionen der HD DVD für das Format entscheiden werden.