D.O.A
4
Spielbarer Groschenroman:
Für alle, die noch nie DoA gespielt haben: Eine Bande Kämpfer prügelt sich um die ganze Welt, jeder mit anderem Motiv. Der eine will seine Enkelin mittels der Nase (!) des Endgegners heilen, ein anderer erforscht seine Vergangenheit, die nächste sucht Rache für den Mord an ihrer Mutter. Einen kleinen Teil der Hintergrundgeschichte bekommt ihr im beeindruckenden Renderintro verraten, weitere Bruchstücke gibt es in Zwischensequenzen. Jedoch: Die Story ist jedoch nicht gerade Shakespeare. Genau gesagt ist sie nicht mal BILD-Zeitung. Im Großen und Ganzen entspricht die Geschichte dem Erzählgehalt eines Joghurtbecheraufdrucks. Man bekommt bestenfalls Story-Brocken hingeschmissen, die überhaupt keinen Zusammenhang haben und keinerlei Sinn ergeben. Ach ja, die Serie hat das so genannte »Boob Bouncing« populär gemacht – an den heftig in alle Richtungen wackelnden Brüsten

der weiblichen Kämpfer hält natürlich auch das Remake fest.
Prügeln für Pazifisten:
Wer Spaß daran hat, kiloweise Kombos in Prachtprüglern wie Soul Calibur 2 oder Tekken 4 auswendig zu lernen, braucht in DoA Ultimate nicht mal bis zur Pausenklingel zu waren – für jede Figur gibt es im Vergleich nur wenig Manöver. Dafür legt DoA 2 auf etwas wert, das man nur selten bei der Konkurrenz findet: das Kontern. Mit normalem Prügeln g
Bleibt ihr lange genug am Ball, werdet ihr mit einem riesigen Haufen freispielbarem Material belohnt: Das fängt bei Bildergalerien an, geht über einige zusätzliche Figuren weiter (für die man teilweise einen DoA 3-Spielstand braucht) und hört bei den Kostümen auf. Für Letztere müsst ihr den Story-Modus immer wieder und wieder auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen durchzocken, dafür erwarten euch aber auch bis zu zehn Outfits pro Charakter! Gut, beim Design waren die Entwickler teilweise schmerzfrei (bei Thaiboxer Zacks glänzendem Teletubby-Dress weiß man nicht, ob man lachen oder den Kopf gegen die Wand hämmern soll), aber teilweise sind sehr schöne und speziell im Fall der Kämpferinnen serientypisch sehr körperbetonte Outfits dabei.
Die Figuren sind toll animiert, sehen aber teilweise stark nach Plastik aus.
Ironischerweise sind gerade die Figuren der optische Schwachpunkt in DoA 2: Zwar sind sie detailliert gestaltet und toll animiert, sehen aber in sehr vielen Fällen übel nach Plastik aus – Zack z.B. würde locker als der farbige Ken durchgehen. Außerdem würde man sich etwas mehr als nur minimal bewegte Gesichter wünschen. Dafür sind die lebendigen Levels umso ansehnlicher geraten: Ob tief verschneites Gebirgsplateau, in Flammen stehende Oper oder wundervolle Frühlingswiese – die Detailfreude und Effektverliebtheit der Grafiker zaubert hier oft ein entzücktes Lächeln in das Testergesicht. Extrem cool ist der Endgegnerkampf geraten; hier verwandelt sich das gesamte Bild aller paar Sekunden komplett neu. Seriengemäß spielt ihr nicht auf einer Ebene, stattdessen verfügen die Levels über mehrere Höhenstufen. Tretet ihr den Gegner z.B. durch eine brüchige Wand, geht es schon mal einige Höhenmeter in die Tiefe, hübsche Verzerr- und Zeitlupenspielereien komplettieren das Bild. Die Ohren hingegen werden weniger gut unterhalten: Unspektakuläre Musik, ausschließlich japanische Sprachausgabe (mit deutschen Untertiteln), dazu gibt es schmissige, freispielbare Kampfansagen.