Fangen wir an mit der DVD von
In Flames: Used and Abused... in live we trust. Ich hab noch nicht die Zeit gefunden, es mir komplett an zu sehen, deshalb nur erste Eindrücke:
Die Aufmachung ist sehr geil, ich hab die Limited Edition im Digipak mit zwei zusätzlichen CDs. Das ganze kommt in einem stabilen Pappschuber, die eigentliche DVD Hülle kommt als Buch daher, ebenfalls extrem stabil. Auf der ersten bzw. letzen Seite sind die beiden Halterungen für jeweils zwei Scheiben, im Inneren ist das relativ dickes Booklet eingelassen auf hochwertigem Hochglanzpapier mit allen Texten, Bildern, Danksagungen etc. Also optisch ist das Teil über jeden zweifel erhaben.
Auf der ersten DVD sind 2 komplette Live konzerte vorhanden, das erste aus London im Hammersmith, welches aber relativ kurz ist, In Flames spielen da nur 10 Lieder. Das nächste ist in einem winzigen Club namens Sticky Fingers und wesentlich länger. Aufgeteilt wurde das allerdings in zwei Setlists, einmal das Komplette Stye Album so wie es auch auf der Platte zu finden ist, die zweite Setlist besteht aus dem "Rest", Liedern der anderen Alben. Von den Aufnahmen her ist es ganz in Ordnung, viele Kamerawinkel, das Publikum ist relativ häufig zu sehen, der Sound ist auch ok. Was mir nur auffällt ist: Entweder hat der Frieden seine stimme extrem beschädigt und er kann gar nicht mehr anders, oder er singt selbst die alten Sachen von Whoracle und Colony mit Absicht in seiner "neuen" Stimme von RtR & Stye. Das ist mir auch schon am Ring aufgefallen, wo sie z.B. Graveland und Morphing into Primal gespielt haben. Für Fans der alten Sachen (mich eingeschlossen) klingt das ziemlich furchtbar, es will einfach nicht passen, die neuen Sachen klingen damit natürlich so ähnlich wie sie klingen sollten, wenn auch nie wirklich perfekt.
Auf der zweiten DVD ist der übliche Kram, Backstage, Interviews, Videos und Videos vom Videodreh usw.
Auf den Bonus CD's befinden sich die beiden Konzerte von DVD1 zum im Auto hören usw.
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Satariel: Phobos and Deimos und
Hydra, hierbei handelt es sich ebenfalls um Melodic Death Metal, wobei es aber auch eine Menge klaren Gesang gibt. PaD hab ich schon recht oft gehört und schmeckt mir eigentlich ganz gut Ziemlich schneller und rauer Metal mit meistens gekreischtem Gesang, aber melodiös. Anspieltipp ist "The sun is grey".
Hydra:
Eine geile Scheibe, schicke Aufmachung, tolles Digipak. Sehr viele Ohrwürmer dabei, zum Beispiel "Be you Angel, be you Beast", "Claw the Clouds", "The Springrise". Aber was ist denn bitte mit den Texten ? Nicht nur, das sie grammatikalisch teilweise total verhunzt sind, die Texte sind teilweise auch etwas stark auf Evil getrimmt, wie z.B. "Vengeance is hers", ohne jedoch das Fettnäpfchen "Dritte Klasse Englisch" zu vermeiden ("You are made of shit and piss"). Ausserdem stört es doch ein wenig, das in beinahe jedem Lied das Wort "God" vorkommt. Selbst wenn die Musiker alle sehr gläubig sind, wäre es doch Möglich etwas mehr Abwechslung in die Texte zu bringen. Es geht mir gar nicht um das Wort "God", diese Reaktion hätte auch jedes andere Wort hervorgerufen, das derart penetrant verwendet werden würde.
Nunja, lassen wir die Texte aussen vor, dann haben wir eine schöne Scheibe, die schnell ins Ohr geht. Verstehen tut mans eh nur, wenn man genau hinhört und hohe Erwartungen an die Texte habe ich bei einer (Melodic)Death Metal Kapelle eh nicht, weshalb es beim puren Hören eigentlich nicht stört. Solange Bands, bei denen man auf die Texte Wert legt das nicht kopieren, ist alles in Butter...
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Immortal : At the heart of Winter. Zu der Platte muss man glaub ich kaum etwas sagen, der Klassiker der Pandas, ein super Dingen. Gute Produktion, der "Gesang" ist super, die Instrumente blasen einen weg, großes Tennis. Anspieltipp ist hier der Titeltrack mit Keyboardintro und "Years of Silent Sorrow", ich liebe dieses Geknurre, was da immer wieder vorkommt (Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrr).
Und es ist kein Ende in Sicht.
The Vision Bleak : The Deathship has a new Captain. Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: Das Cover ist furchtbar!
Was sich allerdings da drunter verbirgt, stimmt versöhnlich: Geboten wird eine Mischung aus Metal und Gothic, der sich thematisch und atmoshpärisch an klassischen Horrorfilmen orientiert. Die Instrumente klingen sehr druckvoll, sind aber überwiegend in gemäßigten Temporegionen angesiedelt. Sehr angenehm ist auch der Gesang, nichts gegen all die Grunz- und Kreischbands, aber der tiefe und trotzdem klare und atmosphärische Gesang vor dem Hintergrund der trotzdem harten Musik ist doch eine willkommene Abwechslung zum Einheitsbrei vieler anderer Bands. Die Atmosphäre der Songs ist es, welche einen an das Album fesselt. Wie oben schon angesprochen, behandeln die beiden Musiker das Thema Horrorfilme, dabei geht es (ohne die Texte großartig studiert zu haben) aber nicht um solch austauschbare Sachen wie Teenieshocker, Zombiemassaker und jede Menge Blut, sondern eher um die klassischen Elemente des Genres. Vampire, Werwölfe und Spukschlösser sind die Motive der Songs und dementsprechend klingt alles auch ganz stark nach alten Schwarz/Weiß Filmen. Man sieht förmlich den Tanzball auf einem alten Luxusliner vor sich, der sich nur all zu bald in ein Geisterschiff verwandeln wird. Mein persönlicher Anspieltipp ist "Elizabeth Dane"
Siebenbürgen - Delictum
Wie konnte diese Band nur so lange mir unbekannt sein ? Delictum ist das dritte Werk von Siebenbürgen und geboten wird melodischer Black Metal aus Schweden, der neben dem typischem Kreischgesang auch eine Frauenstimme bietet, die direkt Fernweh auslöst. Hauptsächlich benutzt die Dame ihre Stimme als Instrument, weniger als Gesangsstimme, was aber auch ab und an vorkommt. Die Atmosphäre der Scheibe ist klasse, es klingt stellenweise stark nach Fantasysoundtrack (daher auch das Fernweh), aber ohne das Härte verloren ginge. Mein Anspieltipp ist Levande Begravd, das einzig schwedischsprachige Lied auf dem Album. (Die ersten Alben waren komplett in Schwedisch gehalten)
Blutengel - Angel Dust
Diesmal was ganz anderes als sonst. Blutengel machen hrm... als eigentlicher Aussenseiter würde ich es unter EBM einordnen, aber das werden einige von euch sicher besser wissen. Die Scheibe enthält also stark (rein ?) elektronischen Gothic gepaart mit melancholischem Männer- und Frauengesang. Tempo und Härte sind dabei aber stark zurückgeschraubt, vielleicht ist es mehr melancholischer Electro-Pop. Eine Amazon rezession schreibt nicht grade positiv (sinngemäß): "Angel Dust ist was für Leute, die sonst nichts mit EBM und Gothic anfangen können und denen grade deshalb diese Scheibe gefällt." Mag sein, mir gefällts. Anspieltipp ist "Stranded"


