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Wohnort: Transylvanien EDIT: verd... früher hies das Feld "Herkunft" :colere:
Beruf: stressig
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Dass Tim in psychiatrischer Behandlung war, behielten Jörg und Ute K. für sich. Nicht einmal seine Schwester soll davon gewusst haben, dass Tim mehrmals einen Experten in Heilbronn sah. Das Schreiben des Musterungsamts, das dem 17-Jährigen psychische Probleme bescheinigt, hängten seine Eltern ebenfalls nicht an die große Glocke. Dass er seine Therapie einfach abbrach, müssen sie mitbekommen haben.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613025,00.html
Zitat
Tim K. mag ruhig, unauffällig und höflich gewesen sein - doch er litt mindestens seit dem vergangenen Jahr unter Depressionen, war deshalb auch in stationärer Behandlung. Die anschließenden therapeutischen Sitzungen, die in der Psychiatrischen Klinik in Winnenden stattfinden sollten, nahm Tim K. aber nicht wahr, er brach die Therapie ab. Ein Schreiben des Musterungsamts, das die Ermittler in Tim K.s Zimmer in seinem Elternhaus fanden, belegt, dass der 17-Jährige seit längerem unter psychischen Problemen litt.
"Die Eltern haben ihm eine solche Tat nicht zugetraut"
Die Eltern, das bestätigte ein Polizeisprecher am Mittag, wussten von der Erkrankung ihres Sohnes - sie hielten sie allerdings nicht für so gravierend, dass sie mit einer solchen Bluttat gerechnet hätten. "Die Eltern waren völlig überrascht. Sie haben ihm eine solche Tat nicht zugetraut", sagte ein Polizeisprecher.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,612875,00.html
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ltl.vamp« (14. März 2009, 09:47)
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Original von Priest Pain
Bei "Quer" auf 3Sat war gerade so ein Polizeiwissenschaftler zu Gast (irgend ein Prof., Namen hab ich vergessen). Das war glaub ich der erste Mensch außerhalb der Gamingszene in den Medien, der mal was im Kopf hat:
"Man muss bedenken, dass die Anzahl der Menschen, die "Killerspiele" spielen und Amok laufen, ganz klein ist ... andere fühlen sich jetzt durch die Berichterstattung angegriffen."
"Nachrichtensender wie N24 sind auch gewaltverherrlichende Medien."
"Massive Berichterstattung über solche Amokläufe hat mehr Einfluss als Computerspiele."
"Es besteht keine Komunikation zwischen der Welt der Jugendlichen, der [des Moderators] und meiner als über 60 Jähriger"
"Die Leute, die siech jetzt so empören und massive Verbote fordern, haben selbst noch nie ein Computerspiel gespielt."
"Zusammenhänge zwischen den bekannten Amokläufen sind massives Mobbing und Erniedrigung im Vorfeld, da muss man ansetzten, wenn man das Problem lösen will."
usw.
War echt mal schön zu sehen, dass jemand das Gespräch sucht, bzw. dazu aufruft.
(Ich mein, uns ist das ja klar)
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Wohnort: Berlin
Beruf: Personal Trainer zum erlernen verschiedenster Techniken des Ellenbogen leckens.
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Hanno’s Blog
Hanno Zulla, Hamburg, Germany
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Guten Abend, meine Damen und Herren, Sie sehen die Abendnachrichten.
Leider nicht wirklich eine Satire.
Guten Abend, meine Damen und Herren, Sie sehen die Abendnachrichten.
Es hat einen Amoklauf an einer Schule gegeben. Schrecklich, schrecklich. Wir zeigen Ihnen nun grausame Bilder.
Im Anschluss daran eine Live-Schaltung zu unserem Reporter vor Ort. Wie grausam war es denn, Herr Kollege? “Oh, es war schrecklich. Hier ein paar weinende Mitschüler, die ich vor die Kamera gezerrt habe. Und hier spreche ich mit geschockten Eltern. Und jetzt ein Straßeninterview mit verschiedenen Anwohnern, die nichts zum Fall sagen können, aber alle sehr betroffen sind.”
Nun ein Besuch unseres Reporters bei einem Lehrer, an dessen Schule vor einigen Jahren ein Amoklauf geschah: “Unser TV-Team hat ihm die schrecklichen Bilder von heute gezeigt. Er war ganz schockiert, dass er diese schlimmen Ereignisse sehen musste. Hier seine Tränen in Großaufnahme.” Oh, wir alle fühlen mit ihm. Schlimm, was er da durchleben musste, während zufällig unser TV-Team bei ihm war. “Danke, das wird ihm bestimmt helfen.”
Jetzt ein kurzes Interview mit einem Experten. Er ist seriös, weil er Hemd und Krawatte trägt und weiße Haare hat. Und weil wir Ihnen sagen, dass er ein Experte ist. Wir haben ihn in der Redaktion auf Kurzwahl, denn er kann knallig formulieren und lebt so richtig auf, wenn wir mit unserer Kamera vorbeikommen.
Herr Experte, was wissen Sie über den Täter? “Eigentlich nichts.” Aber haben Sie eine Vermutung über sein Motiv? “Ja, selbstverständlich ist die Jugendkultur schuld. Der Täter hat mit großer Sicherheit Computerspiele auf seinem PC. Ich fordere schon seit langem, dass Jugendliche wieder Halma spielen, so wie ich damals. Überhaupt, diese vorlaute Jugend von heute. Was die für Frisuren haben, und dann noch diese schreckliche Musik. Die wollen uns alle umbringen, glauben Sie mir.” Danke, Herr Experte, das klingt nach einer nachvollziehbaren Erklärung für die Tat, da muss ich als Journalist nicht mehr nachhaken. “Gern! Und bis zum nächsten Mal!”
Politiker aller Fraktionen haben ihre Verhandlungen über weitere Kürzungen im Bildungswesen unterbrochen, um ihre persönliche, ehrlich empfundene Betroffenheit über die Tat zum Ausdruck zu bringen. Morgen werden bundesweit die Flaggen auf Halbmast stehen. Übermorgen sollen dann im Parlament die unterbrochenen Verhandlungen fortgesetzt werden, um die bereits beschlossenen Mittelkürzungen für den schulpsycholgischen Dienst zu verabschieden.
Ein in der Presse stets zu kurz gekommmener Regional-Innenminister wiederholte heute seine Forderung, die Jugendkultur zu verbieten. Er werde seinen schon mehrfach abgeschmetterten Gesetzesentwurf zur Überwachung und Umerziehung Jugendlicher erneut einbringen. Dass es sich hierbei um ein zynisches Wahlkampfmanöver handeln könnte, bezeichnete er als bösartige Unterstellung.
Unsere Redaktion hat in der Zwischenzeit mit Hilfe ihres Recherchewerkzeuges “Google” weitere exklusive Informationen über den Täter auf sogenannten “Websites” in einem “Internet” gefunden. Hier sein Profil aus einem sogenannten “sozialen Netzwerk”. Hier die Profile seiner Opfer. Hier die Profile seiner Freunde, die unsere Redaktion nach der Sendung aufsuchen will. Hier Blog-Beiträge und Forenkommentare des Täters, aus denen unser andere seriös erscheinende Experte nun für Sie live zwischen den Zeilen interpretieren wird.
Hier private Fotos vom Täter. Sehen sie nur: Er posiert mit seiner Waffe! Wie ein Actionheld auf einem Kinoplakat! Und wir haben hier ein Bekennervideo von ihm gefunden, dass wir nun ausstrahlen. Ekelhaft, dieses Video, aber es ist unsere journalistische Pflicht, Ihnen das zu zeigen.
Hier Bilder früherer Amokläufer, die sich ebenfalls in martialischen Selbstportraits in Szene gesetzt haben. Man könnte ja fast glauben, Amokläufer spekulieren darauf, dass diese Bilder groß in der Presse veröffentlicht werden, aber darüber wollen wir hier nicht weiter nachdenken. Stattdessen ein Bericht über ein “Twitter”, wo Menschen, die überwiegend nicht einmal Journalisten sind, substanzlose Gerüchte austauschen und es sogar wagen, unsere Berichterstattung zu kritisieren. Dieser Pöbel im “Internet” - die haben ja keine Ahnung, was Qualitätsjournalismus ist.
Und zum Abschluss schalten wir noch einmal um zu unserem Kollegen vor Ort: “Der Trauergottesdienst war sehr ergreifend. Für die Menschen hier wird nach dem heutigen Tag nichts mehr so sein, wie es vorher war. Wir fahren jetzt zum Elternhaus des Täters, das wir zusammen mit den TV-Teams der anderen Sender die nächsten Tage belagern wollen. Und damit zurück ins Funkhaus.” Danke für diese Eindrücke.
Falls Sie sich nun Gedanken über Ihre oder unsere Verantwortung machen, können wir Sie beruhigen - der Täter war anders als wir, deshalb kann die Gesellschaft keinerlei Mitschuld an dieser schrecklichen Tat treffen. Auch unsere Berichterstattung hat sicherlich keinen Einfluss auf spätere Nachahmer.
Das, verehrte Zuschauer, waren die Abendnachrichten.
Im Anschluss zeigen wir als Sondersendung eine Gesprächsrunde mit fünf alten Herren, die über Jugendkultur diskutieren werden. Danach ein Bericht über Computerspiele und dieses “Internet”, den wir bereits beim letzten und vorletzten Amoklauf gezeigt haben.
Die im TV-Programm ursprünglich angekündigte Dokumentation über die Bildungsmisere und die Diskussionsrunde über journalistische Ethik fallen aus.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Saschi« (14. März 2009, 17:06)
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Original von Priest Pain
"Nachrichtensender wie N24 sind auch gewaltverherrlichende Medien."
)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Topfblume« (14. März 2009, 19:09)
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Original von Sickboy2882
heute hab ich Bild.de besucht um mir ein Lustiges Video anzuschauen.
Was sehe ich natürlich sofort für Überschriften : Vor der Tat spielt er ein Killer-Game ( Far Cry 2 ) und überall Amok überschriften, und beim runterschrollen auf der Page sehe ich gleich mal ein "Topspiele Test" für Resident Evil 5 http://www.bild.de/BILD/digital/spiele/2…-kontinent.html
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Priest Pain« (14. März 2009, 21:58)
Zitat
Original von xGamer
17 Jähriger hatte Waffenarsenal in Ennepetal! Festnahme nach angekündigter Amoktat!
Wie ist sowas nur möglich![]()
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Zitat
Original von Siegfried Ander
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Original von Priest Pain
"Nachrichtensender wie N24 sind auch gewaltverherrlichende Medien."
)
+1!
es ist echt unglaublich, was die Nachrichtensender da abziehen. das hat nichts mehr mit seriöser Berichterstattung zu tun. Im Gegenteil. Das ist reißerische Boulevard-Magazin-"Berichterstattung" in Reinkultur.
ich habe den Eindruck, das sie nur auf solche Ereignisse warten und wenn dann was passiert, wird sich erst mal vor Freude einer gekloppt und danach wird das Thema so dermaßen ausgeschlachtet, bis es nicht mehr geht.
die haben unrelevante Sachen durch den Ticker laufen lassen wie:"es fahren gerade 6 Leichenwagen auf den Schulhof vor". Hallo, gehts noch?!? wer will denn das wissen????
und wenn mal gerade nicht eine Katastrophe passiert ist, zeigen sie zum 30 Mal ne Reportage über Panzerkampfwagen, Schlacht um Berlin oder wie ne Leberwurst in nen Naturdarm gedrückt wird.
Die sollten sich was schämen und mal über ihre ethische Moral und Verantwortung nachdenken....
4 Besucher
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