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Mein Brief
Sehr geehrte Damen und Herren,
vier Monate ist es nun schon fast her, dass ich Ihnen eine E-Mail geschrieben hatte, um eine Stellungnahme zu dem Frontal 21-Bericht „Gewalt ohne Grenzen“ zu erhalten, doch leider wurde meine Anfrage schlicht ignoriert.
Inzwischen hat die Gemeinschaft der Videospieler Ihre Sendung schon in ihr Herz geschlossen, was bei der einseitigen und unfairen Berichterstattung über das Thema Gewalt in Videospielen sicherlich nachvollziehbar ist.
Am besten, ich wiederhole meine E-Mail von damals einfach noch einmal:
Sehr geehrte Redaktion,
mit Argwohn wurde ich auf den genannten Artikel aufmerksam.
Wiedereinmal hat es ein (öffentlich rechtlicher!) Sender geschafft, ein völlig einseitiges Bild von der Videospielgemeinde zu zeichnen. Und das zu Unrecht.
Sie werden es nicht glauben: Seit ich vierzehn Jahre alt bin - in drei Tagen werde ich Achtzehn -, verbringe ich einen nicht unerheblichen Teil meiner Freizeit mit PC- bzw. Videospielen, auch Shootern (die von Ihnen liebenswürdigerweise als "Killerspiele" bezeichnet wurden), trotzdem habe ich in meinem ganzen Leben weder einen Menschen verletzt, noch getötet, noch habe ich vor, so etwas zu tun.
Videospiele stellen für mich eher eine Möglichkeit dar, mal für eine oder zwei Stunden den Alltag zu vergessen und in eine andere Welt einzutauchen, wenn ich allein spiele, oder mich mit meinen Freunden im Wettkampf zu messen, wenn wir zusammen zocken.
Jedenfalls lässt Ihr Artikel, so wie er im Netz steht, keine Objektivität erkennen. Dies beginnt schon beim Titel ("Gewalt ohne Grenzen") und zieht sich durch den ganzen Text ("Killerspiele", "Einziges Ziel: effektives Killen" etc.). Diese Begriffsverwendungen implizieren dem Leser von vornherein negative Assoziationen mit der Thematik Videospiele und stellen eine Verzerrung der Realität dar. Ich darf dies mit dem genannten Beispiel hinterlegen: "Einziges Ziel: effektives Killen". Wie ich bereits oben beschrieben habe, bietet dies nur den "Rahmen" für den eigentlichen Wettkampf (und keineswegs den einzigen, auch Autorennen oder Tennismatches werden über Konsolen und PCs ausgetragen), ganz zu schweigen davon, dass diese Überschrift in ihrer Ausdrucksweise mich an eine große Tageszeitung aus dem Axel-Springer-Verlag erinnert.
Desweiteren möchte ich kritisieren, dass in dem Artikel kein Videospieler selbst zu Wort kommt, obwohl es um Videospieler geht. Die einzigen "Stimmen" sind diese bösen Briefe, die Sie zitieren. Dass es überall gewaltbereite bzw. verbal gewaltbereite Menschen gibt, ist doch eigentlich klar. Und dass Sie nur diese und nicht die sicherlich auch zahlreich eingetroffenen Zuschriften intelligenterer Autoren erwähnen, ist ein weiteres Zeichen für Ihre gewollte einseitige Darstellung.
Abschließend möchte ich Sie noch bitten, mir eine Stellungnahme zu dieser Nachricht zu senden.
Vielen Dank
Ich denke, es ist verständlich, dass es für mich als Videospieler beleidigend und verletzend ist, von einem renomierten Sender als potentieller Mörder bezeichnet zu werden, und dass viele Ihrer Zuschauer, die selbst über keine Erfahrungen mit dem Medium Videospiele verfügen, diese Meinung einfach übernehmen. Als öffentlich rechtlichen Sender sehe ich Sie in der Verantwortung, keine populistische Berichterstattung zu unternehmen, sondern Ihren Zuschauern eine differenzierte Grundlage zur eigenen Meinungsbildung zu bieten.
Bitte beantworten Sie meinen Brief.
Vielen Dank
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Die Antwort der Redaktion
Sehr geehrter Herr Uhlemann,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Beitrag. Zuerst müssen wir uns entschuldigen, dass die Antwort an Sie jetzt so lange gedauert hat. Wir wurden mit Hunderten von Zuschriften aus ganz Deutschland geradezu überschwemmt.
Ihre Kritik an unserem Film können wir nicht teilen. Insbesondere nicht Ihrer Feststellung, dass der Film "ein völlig einseitiges Bild von der Videogemeinde" gezeichnet habe. Wie Sie wissen ist in Deutschland längst eine Fangemeinde von Millionen Kindern und Jugendlichen entstanden, die in Deutschland Computerspiele spielen. Das zwingt die Gesellschaft dazu, sich auch intensiv mit möglichen schädlichen Wirkungen auseinander zu setzen. Dazu gehört auch die Analyse der Wirksamkeit von Jugendschutz-Institutionen sowie die Reflektion der Ergebnisse der sogenannten Wirkungsforschung. In diesem Zusammenhang wurden in dem von Ihnen beanstandeten Filmbeitrag unter anderem die renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Helmut Lukesch von der Universität Regensburg und Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, der ärztliche Direktor der Universitätsklinik Ulm interviewt. Aus der Tatsache, dass beide Wissenschaftler bei ihren Studien Übergänge zwischen virtueller und realer Gewalt festgestellt haben, lässt sich noch keine fehlerhafte oder beanstandenswerte Berichterstattung ableiten. Dem entgegen stehen die Analyseergebnisse von Herrn Prof. Dr. Lukesch und Prof. Dr. Dr. Spitzer im Einklang mit zahlreichen internationalen und nationalen Studien. Beispielhaft hierfür steht die Forschungsarbeit der Bochumer Psychologen Rita Steckel und Clemens Trudewind (vgl. Steckel/Trudewind: in: Fritz/Fehr: Handbuch Medien: Computerspiele Theorie, Forschung, Praxis, Bonn 1997), die Arbeit von Weiß (Gewalt, Medien und Aggressivität bei Schülern, Göttingen 2000) oder die aktuelle Studie von Brad Sheese und William Graziano der Purdue-Universität in West Lafayette.
Insbesondere die Studie von Tillmann/HollerNowitzki/Holtappels/Meiner und Popp an hessischen Schulen dokumentiert, dass Gewaltmedien vor Peergroup, Schule und Familie zur einflussmächtigsten Bedingung für die Häufigkeit der Ausübung physischer Gewalt wurden. (Schülergewalt als Schulproblem, München 1999). Insofern waren unsere Analyseergebnisse wissenschaftlich seriös abgedeckt. Eine Monokausalität, dass"alle" Spieler durch den Konsum von Spielen gewalttätig werden ist weder Aussage des Filmbeitrages gewesen noch interviewten Wissenschaftler.
Es war weder Absicht noch Inhalt des Beitrages der Gesamtheit der Spieler eine nachhaltige Brutalität zu unterstellen oder die Fangemeinde der PC-Spiele, wie Sie schreiben, zu unterstellen Spieler würden pauschal als "potentielle Mörder bezeichnet". Auch Ihre Kritik, die "einzigen Stimmen" der Gamer-Seite waren
"diese bösen Briefe" ist nicht korrekt. Dem entgegen kam der Betreiber eines wichtigen Forums und ein begeisterter Gamer zu Wort, die ihre Meinung ebenfalls kundtun konnten.
Noch einmal: Der Film hat an keiner Stelle die Gamer-Community pauschal in ein Gewalt-Eck gestellt. Das war weder meine Botschaft im Beitrag, noch entspricht das dem Stand der wissenschaftlichen Forschung oder meiner persönlichen Überzeugung. Dem entgegen war der Film eine wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren, die der Konsum gewalthaltiger Medien mit sich bringen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Fromm
Zitat
Original von revello
Was mir dazu adhoc einfällt:
Der kann einer Person tausendmal schreiben, dass "Der Film an keiner Stelle die Gamer-Community pauschal in ein Gewalt-Eck gestellt hat", die Tatsache ist aber, dass es zahlreiche Gamer in Deutschland/Schweiz/Österreich eben so aufgefasst haben. Was bringt es dann bitte, einer Person das klar zu machen? Öffentliche Stellungnahme wäre da wünschenswert
Zitat
Dem entgegen war der Film eine wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren, die der Konsum gewalthaltiger Medien mit sich bringen kann.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »fake« (4. September 2005, 19:05)
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Original von Babashaq
@funkySTU: guter lesebrief übrigens . wenn doch nur alles so sachlich geschrieben hätten und nicht gleich wegen dem bericht aus der haut fahren.
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Original von Beaker
GameStar beim ZDF
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Dr. Richter entgegnete, dass Frontal 21 generell ein Magazin sei, bereit ist, sich Feinde zu machen, wenn es der Sache diene
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Original von fake
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Original von Beaker
GameStar beim ZDF
ja die aktion war auch nötig. hab dort auch meine unterschrift hinterlassen
Zitat
Original von Socom
das ist so ne sache.............
ich persöhnlich finde es hat auch einen zweite seite. wenn ich wütend bin, oder so, hau ich ein ego-shooter rein und ballere was das zeug hält. (ich reagiere mich ab)
man möge nicht denken was passieren würde hätte ich keine solchen games versteht ihr was ich meine?
ich würde sogar so weit gehn und sagen gamer sind weniger aggresiv. wenn man z.B. ehe streit hat, der gamer geht ne runde baller, der andere läst alles an seiner frau ab indem er handgreiflich wird.
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