So, hier ist
mein persönliches Review vom 28.07.2006. Hab den Text von meinem Word-Dokument 1:1 hier eingefügt, wenn also die Silbentrennung an unpassenden Stellen passierd ist das Word-Dokumend schuld.
Over G Fighters
Seit ein paar Wochen ist das Spiel „Over G Fighters“ von Ubisoft am deutschen Markt erhältlich. Over G Fighters ist wahrscheinlich eines der Spiele, die die unterschiedlichsten Kritiken erfährt.
Den wohl wichtigsten Teil des Spieles bildet der Szenario-Modus, in dem man in fast allen Missionen mit einem KI-gesteuerten Piloten, einem so genannten Flügelmann, antreten muss. Vor einer jeden Mission kann man den Charakter seines Flügelmannes aus-wählen.
Die Charaktere sind dabei sehr unterschiedlich, dem einen liegt eher eine Mission mit Bodenzielen, dem anderen eher eine Mission mit Kampfschiffen oder Flugobjekten (Hub-schrauber, Abfangjäger etc). Mit der BACK-Taste kann man dem Flügelmann während einer Mission Befehle erteilen, was die erfolgreiche Beendigung der Mission wesentlich erleichtert.
Eine Mission ist in verschiedene kleine zusammengehörende Missionen unterteilt, die bei der Einsatzbesprechung näher erklärt werden. Die kleinen Missionen sind auf der Land-karte im Szenario-Menü mit grünen Objekten markiert, die etwas anspruchsvolleren Un-termissionen sind in gelber oder roter Farbe markiert. Nach Abschluss der Untermissio-nen gilt die Hauptmission als beendet und es wird das Szenario gewechselt (wird zuerst in Mitteleuropa gekämpft spielt sich das nächste Szenario zB in Mexiko ab).
Nach Beendigung einer Mission wird manchmal ein Erfolg freigeschalten und man erhält ab sofort einen neuen Flugzeugtyp zur Verfügung gestellt. Im Laufe des Spieles sind an die 30 Flugzeugtypen fliegbar, wenn man erfolgreich die Missionen absolviert.
In den Anfangsmissionen sind eigene Trainingseinheiten für Starten und Landen möglich, man lernt dadurch auf einem Flugzeugträger oder einer Basis zu landen. Die Steuerung wird hierbei eingehend erklärt.
Im Singleplayer-Modus ist weiters der so genannte Challenge-Modus verfügbar, bei dem man gegen die KI bestehen muss. Hier ist das Flugverhalten von Haus aus realis-tisch eingestellt während man für den Szenario-Modus seine Einstellungen individuell anpassen kann.
Natürlich verfügt OverG-Fighters auch über einen XboxLIVE-Modus (bis zu 8 Spieler gleichzeitig online), bei dem man aus folgende Spielarten - wie beim Singleplayer-Challenge-Modus – auswählen kann:
1) Arena
2) Angriff
Bei der „Arena“ kämpfen 4 2er-Teams gegeneinander. Man muss selbständig von der Basis starten und muss bei Treibstoffknappheit oder Munitionsmangel wieder auf seiner Basis landen, um das Flugzeug aufzutanken und Munition nachzuladen. Ziel des Spiels ist es, die Punkte der feindlichen Flugzeuge zu reduzieren und sie auf Null zu bringen. Ganz so einfach ist das aber nicht, da auf die gesamte Spielkarte verteilt feindliche Bodenein-heiten und Kriegsschiffe nur darauf warten, dass man sich ihnen nähert. Bodeneinheiten und Schiffe können mit geeigneten Raketen bekämpft werden, aber auch hier hat man nicht wie im Szenario-Modus ewig die Möglichkeit, diese loszuschießen. Es bedarf einer gut durchdachten Taktik um die Gegner zu besiegen. Für den Sieg entscheidend ist si-cherlich auch die Wahl des Flugzeugtyps der am Beginn der „Arena“ ausgewählt werden muss. Je mehr Erfolge man im Singleplayer-Modus freigespielt hat, desto größer ist die Auswahl an Flugzeugtypen – auch für den Online-Modus.
Die Spieldauer lässt sich vom Host einstellen, wer nur kurz Zeit hat spielt ein 15-Minuten-Spiel, wer mehr Zeit hat ein bis zu 60-Minuten-Spiel.
Beim Spiel „Angriff“ kann genau eingestellt werden, welche Flugzeuge verwendet wer-den, wie viel Munition an Board ist, wer Flügelmann ist etc. Das Spiel ist sofort beendet, sobald der Gegner abgeschossen wurde.
Zur Steuerung:
Bei der Anfänger-Steuerung wird für Richtungswechsel aller Art der linke Stick benützt, bei der Profi-Steuerung wird für ein Wendemanöver die Tast LT oder RT verwendet, der linke Stick dient hier zur Höheneinstellung.
Mit der Y-Taste kann man zwischen den einzelnen an Board befindlichen Raketentypen auswählen. Das Landen erfolgt entweder mit dem Autopiloten oder – für die Hardliner – manuell mit allen Feinheiten (Fahrwerk ausfahren, Geschwindigkeit drastisch reduzieren, Bremsklappen hochstellen, auf der Landebahn bleiben etc).
Grafik:
Hier scheiden sich die Geister.
Während die einen das Spiel für den Flop des Jahres halten, sehen andere das komplett anders. Ich für meinen Teil finde die Grafik sehr gelungen. Es fehlen zwar Details wie Grashalme oder Steinbrocken auf dem Boden, aber man darf nicht vergessen dass es sich hier um ein Flugzeugspiel handelt. Man befindet sich bei fast allen Missionen im Sze-nario-Modus bereits zu Beginn des Spiels in der Luft, wer braucht da schon Grashalme ?
Die Flugzeuge selbst sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, mit dem rechten Stick kann man einen Rundumblick im Cockpit machen und sämtliche Geräteanzeigen kontrollieren. Ebenso kann man seine Tragflächen ansehen oder kontrollieren, ob vor einem Flugmanö-ver der Flügelmann genug Abstand hält.
Was jedenfalls ein großer Schwachpunkt der Grafik im Spiel ist, sind die Einsatzbespre-chungen. Bei Einsatzbesprechungen wird ein pixeliges Bild eines Befehlshabers gezeigt, dass sich während dem Vorlesen des Textes in bis zu drei verschiedene Standbilder ver-ändert. Kein animiertes Gesicht, nur ein Standbild. Es erinnert an Spiele aus den 90er Jahren. Wieso hier auf „retro“ gemacht wird, kann man sich nicht erklären.
Fazit:
Wer auf Langzeitmotivation steht findet mit Over G Fighters ein Spiel vor, das über 75 Singleplayer-Mission beinhaltet. Gerade am Anfang sind die Missionen viel zu einfach, richtig anspruchsvoll wird es ab dem 7. Szenario (etwa 200 Erfolgspunkte), wo man ei-nem Fluss entlang fliegen muss ohne von den gegnerischen Flugzeugen und Panzern auf-gespürt zu werden.
Singleplayer- als auch Multiplayer-Modus laufen absolut ruckelfrei, online macht das Spiel nur Spaß, wenn bereits genügend Erfolge und damit auch Flugzeugtypen freigeschalten wurden.
Pro & Contra:
+ Steuerung
+ Realismus
+ kein Ruckeln
- Grafik teilweise nicht „next-gen“
- Einsatzbesprechungen beinahe lächerlich dargestellt