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Es ist Freitag, der siebte April, gut einen Monat vor der groß angekündigten „Enthüllungspressekonferenz“ auf der e3. Erneut machen Meldungen die Runde, in denen Nintendo Präsident Satoru Iwata zum wiederholten Male bekräftigt, dass Revolution betreffende Informationen erst auf der kommenden Spielemesse herausgegeben werden sollen. Cirka eine Woche zuvor gab es ausgehend und aufgrund von Aussagen unterschiedlicher Quellen das Gerücht, Revolutioscreens würden noch vor diesem Stichtag der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Der genannte Monat war April; die Gamergemeinde war verwirrt. Nach einer so langen Zeit des Wartens und der „enttäuschenden“ GDC machte ein Monat mehr oder weniger auch keinen gravierenden Unterschied mehr aus, sagten sich viele Fans.
Vollkommen unerwartet und unvorbereitet traf alle dann der Schlag, die Bombe ist geplatzt, das erste Revolution Spiel wurde enthüllt. Wahrheit oder doch Fake? An letzteres konnte keiner glauben, die gezeigten Bilder und Informationen entstammten einer Zeitschrift. Mehrere, sicher zu diesem frühen Zeitpunkt ungewollte Scans und Informationen aus dem amerikanischen Magazin Game Informer tauchten auf, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollten. Alle bisher bekannten Fakten zu Ubisoft´s Red Steel findet ihr zusammengefasst in unserer Preview.
Aus Freude wird Hass…
Folgendes ist bisher zur Rahmenhandlung des neuen und vor allem ersten Titels bekannt. Ihr schlüpft in die Haut des amerikanischen Hauptprotagonisten, der mit einer japanisch-amerikanischen Frau verlobt ist und bislang eine glückliche Beziehung führte. Ihr Name ist Myu. An dem Abend, als die beiden Myu´s Vater zum ersten Mal treffen wollten, wird sie aus dem feinen Restaurant, in dem alle ihr Dinner zu sich nahmen gewaltsam entführt. Recht bald stellt sich nun heraus, dass ihr Vater „Sato“ ein bekannter Yakuza Boss ist, welcher ein äußerst seltenes, zeremonielles Katana besitzt. Eine andere, junge und rücksichtslose Yakuza Splittergruppe, angeführt von einem Mann namens „Tokal“ versuchte dieses Schwert zu stehlen um das Machtgleichgewicht innerhalb der Organisation zu verlagern. Sato vereitelte diesen Versuch, wurde durch den Angriff allerdings schwer verletzt. Dadurch noch stärker angestachelt entführten Tokals Männer Myu in der Hoffnung die Herausgabe des Schwertes erpressen zu können, doch Sato lehnt diesen Handel ab und beauftragt euch, den Spieler, seine Tochter zu finden, zu befreien und den Vorfall zu rächen. Bereits kurze Zeit später stirbt Myu´s Vater und überlässt dem Spieler das begehrte Schwert. Völlig untrainiert müsst ihr euch nun an Myu´s Spuren heften und ihr nach Japan folgen, doch um Tokal zu besiegen bedarf es mehr als pure Waffengewalt. Auch die Technik in Taktik und Handhabung der Waffen wird wichtig für das Vorankommen. Während des Spielverlaufs begegnet man Lehrern der Kampfkunst mit Schwert und Waffen. Diese Mentoren werden euch den richtigen Umgang lehren allerdings nur, wenn ihnen der nötige Respekt gezollt wird. Dies geschieht in Gesprächen durch euer Verhalten, welches über Controllerbewegungen auf diverse Antwortmöglichkeiten zum Ausdruck gebracht wird.
The hunt begins…
Die bisher bekannten Möglichkeiten der revolutionären Nintendo–Konsole lassen neben neuen Spielkonzepten noch viele weitere Aspekte der Spieler-Spiel Beziehung zu. Über den Controller verschmelzen beide Welten ineinander und so soll es auch bei Red Steel werden. Die Intention des Games ist es, Spieler und Spiel Eins werden zu lassen und somit die Reise in eine andere Welt zu ermöglichen. Red Steel wird eine komplette, auf 3D ausgerichtete Spielmechanik bekommen, in der freies Bewegen anders als bei Titeln beispielsweise der Time Crisis Reihe, möglich ist. Über den Revolution Controller werden Ziele direkt anvisiert, wie es bisher auf Konsolen nicht möglich war, Drehungen sollen sogar annähernd so schnell ausgeführt werden können wie bei einer Maus-PC Steuerung. Die „Nunchaku“ - Analogstickerweiterung dient hingegen der Charakterbewegung sowie dem Ducken und Springen. Indem der Controller in eine bestimmte Richtung geneigt wird, sollen Deckungsmanöver hinter Kisten, Schränken oder sonstigen Vorsprüngen möglich sein. Durch Positionsverlagerung nach hinten, lädt der Charakter automatisch Munition nach. Die Kontrolle und Bewegungen des gerade ausgewählten Tötungsinstruments wird 1:1 mit den Bewegungen der menschlichen Hand abgeglichen, wobei die Kamera leicht verzögert nachschwenkt. Durch Schrägstellen schießt man im Gangster Stil, gekonnte Schwertpositionierungen und Hiebe können zur Abwehr von Schüssen führen. Handgranaten beispielsweise werden durch eine angedeutete Wurfbewegung den Feinden entgegengeschleudert. In die Luft „gezeichnete“ Bewegungen wie beispielsweise ein "X" lösen Spezialattacken oder Combos aus.
In vielen Abschnitten des Spiel wird es höher gestellte Gegner geben. Indem man diese besiegt und ihr Leben verschont, erlangt man ihren Respekt, Hilfe und neue Waffen. Jedes Mal, wenn der Spieler ein Leben schützt, wird er dafür belohnt, denn es ist schwerer ein Leben zu begnadigen, als eines zu nehmen. Der Respekt und die dadurch gewonnene Unterstützung soll eine wichtige Rolle in Red Steel spielen. Nur wenn sich einem viele „Gruppenführer“ der anderen Seite angeschlossen haben, wird der Kampf um die Befreiung Myu´s und gegen Tokals Schergen möglich.
Der Spielverlauf des Games wird sehr actionlastig. Es wird Feuergefechte geben, genauso wie Schwertkämpfe in Nahkampfsituationen. Indem man sich leise an einen Feind anschleicht sind sogar „Stealth Kills“ möglich. Anfangs wird das Geschehen wesentlich brachialer und brutaler von statten gehen. Dies liegt allerdings nicht an den stärkeren Waffen zu Beginn, sondern an der zunehmenden Eingewöhnung an die Steuerung und das Spielsystem. Im späteren Verlauf werden präzisere Waffen essenziell für das Vorankommen, fünf Kugeln sollen für fünf Gegner ausreichen. Passend und abhängig vom Spielverlauf wird sich auch die Soundkulisse an das Verhalten des Spielers und der NPC´s anpassen um eine beklemmende Atmosphäre zu erschaffen. Effizientes Vorgehen führt zur Steigerung der so genannten "Freeze Shot-Anzeige", die bei vollständiger Füllung die Zeit für eine kurze Dauer anhält und so spezielle Kampfmanöver ermöglicht. Die Devise Gegner kampfunfähig zu machen anstatt sie zu töten wird hierdurch erneut unterstützt. Selbst einzelne Waffen können aus den Händen der Gegner geschossen werden. Inwieweit Rätselelemente oder weitere Features des Revolution eingebunden werden bleibt abzuwarten.
Technisch erwartet den Spieler aber sicherlich ein Schmankerl, zumindest nach den ersten Bildern zu urteilen, welche die vergleichsweise schlechten Hardwaredaten relativieren. Viele Details in der Umgebung, plastische Hintergründe und Wände sowie tolle Funken- und Partikeleffekte machen das Spiel in Relation zur aktuellen Konsolengeneration zu einem grafischen Top Titel. Bleibt abzuwarten, wie es sich im Vergleich zu anderen Projekten des Revolution einordnen wird. Auch die KI wirkt auf den Screenshots recht gelungen, sie sucht Deckung und weicht Schüssen gekonnt aus. Die Zwischensequenzen werden komplett in Spielgrafik gehalten. Das Verhalten der KI verändert sich abhängig von eurem Umgang mit ihnen. Ignoriert man sie, werden sie sauer und reagieren entsprechend unfreundlich auf euch. Als Messlatte der künstlichen Intelligenz wird der hochgelobte PC-First Person Shooter F.E.A.R. genannt.
Prognose:
Die erste Welle der Aufregung und der Freude ist vorbei, ein klarer Blick kann nun auf das kommende Spiel geworfen werden. Trotz der spärlichen Informationen bisher kann man sagen, dass Red Steel eine Menge Potenzial hat. Wie es scheint werden die Fähigkeiten des neuartigen Revolution Controllers gut genutzt, wie es sich am Ende tatsächlich spielen wird, bleibt abzuwarten. Knallharte Actionfans werden hier sicher auf ihre Kosten kommen. Eine interessante Haupthandlung, der Split Screen Mehrspielermodus sowie die Unterstützung der Nintendo Wifi Connection machen diesen Titel zu einem potenziellen Hit. Genaueres werden wir in spätestens einem Monat oder zum Konsolenstart, denn Red Steel soll ein Launchtitel werden, erfahren. Die starke Zusammenarbeit mit Nintendo-Technikern und das zuständige Entwicklerstudio sowie dessen bisherige Projekte wie Splinter Cell und Far Cry Instincts lassen auf einiges hoffen. Lässt die Tatsache, dass Nintendo diesen Titel zur Erstvorstellung eines Revolutionspiels zugelassen hat weitere Schlüsse für die zukünftige Spieleversorgung zu? Wer weiß!
Marcus von Lüde (ProContraGamer) für NintendoRevolution.de
Quelle
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