Review zu God of War
So, da ich Heute bei der Arbeit gerade nichts besseres zu tun hatte, habe ich mal ein kleines Review geschrieben.
Story:
Man findet sich wieder in der Haut von Kratos, einem spartanischen Heerführer, der nun seit mehr als 10 Jahren für die Götter als
Champion die Drecksarbeit verrichtet. Und das nur damit sie ihn endlich von seinen Erinnerungen und Alpträumen, die ihn langsam wähnsinnig machen, befreien. Nun endlich hat er seinen letzten Auftrag vor sich. Er soll Ares, den Kriegsgott, vernichten. Da dieser in den Augen der anderen Götter wahnsinnig geworden und im Begriff ganz Athen dem Erdboden gleichzumachen ist. Nur dürfen sich die Götter auf Geheiss von Zeus nicht gegenseitig bekämpfen. Nun ist es an Kratos dem Treiben von Ares ein Ende zu bereiten. Denn er selbst hat auch noch eine Rechnung mit dem Kriegsgott zu begleichen…
Grafik:
Wenn man
God of War zum ersten Mal sieht kann man zuerst gar nicht glauben, dass das Spiel auf einer PS2 läuft. So beeindruckend ist die Opik. Die Umgebungstexturen sind sehr detailliert und abwechslungsreich gestaltet und dabei immer noch messerscharf. Seien es grosse Tempelanlagen oder „nur“ irgendwelche Höhlen. Beim Design wurde wirklich geklotzt und nicht gekleckert. Man findet sich wieder in wunderschönen Sälen in denen sich alles nur so spiegelt, ausladenden Katakomben, riesigen Bergmassiven und und und…
Aber auch das Charakter- und Gegnerdesign weiss zu überzeugen. Seien es die untoten Soldaten, Minotauren oder anderen Wesen der griechischen Mythologie. Alle sind sehr aufwendig gestaltet und detailliert worden. Die Animationen, sei es von Kratos oder auch den Gegnern, sind sehr gut gelungen. Besonders hervorheben möchte ich da natürlich die Bossgegner. Diese sind wirklich beeindruckend. Riesengross und sehr detailliert. Wenn man das erste Mal vor der Hydra steht ist man erst recht von der Engine beeindruckt. Das toppt so ziemlich alles was es bisher auf der PS2 zu sehen gab.
Aber auch die SFX wissen zu überzeugen. Die Zaubersprüche sind wirklich spektakulär und auch die Wassereffekte wissen zu gefallen. Wenn Kratos auf die Gegner einhämmert, bebt der Schirm vor lauter krachender Effekte. So und nicht anders muss es sein.
Nur das gelegentlich vorkommende Tearing schmälert den grandiosen Eindruck ein bisschen.
Sound:
Der Soundtrack von
God of War gehört mit zum Besten was es im Spielesektor gibt. Die pompösen Orchesterstücke würden auch einem
Herr der Ringe gut zu Gesicht stehen. Egal ob eher idyllische Szenerien oder mitten im Schlachtfeld. Es passt immer alles wie die Faust aufs Auge. Und was sehr löblich ist. Sony bietet Besitzern des Spiels den Soundtrack als kostenlosen Download an. Davon können sich andere Hersteller mal eine Scheibe abschneiden.
Dass die Synchronisation dem natürlich in nichts nachsteht versteht sich von selbst. Sony typisch wurde jeder Sprecher sehr gut ausgewählt und passt wunderbar zum jeweiligen Charakter.
Auch die Soundeffekte sind über jeden Zweifel erhaben. Seien es die markerschütternden Schreie der Gegner oder „nur“ die Waffeneffekte. Alles wirkt einfach sehr stimmig.
Gameplay:
Was auf den ersten Blick wie ein simples Hack’n’Slay Spiel aussieht entpuppt sich schon sehr bald als mehr als nur gelungener Genre-Mix, irgendwo zwischen
Devil May Cry,
Prince of Persia und
Resident Evil 4. Das Kampfsystem geht einfach von der Hand, bietet aber mit der Zeit, und je nach Level der Waffen, immer mehr Variationen an. Man kann die Gegnerhorden mit simplen Combos wunderschön auseinander nehmen. Bei grösseren Gegnern funktioniert das dann natürlich nicht mehr so einfach. Dort wird einem aber die Möglichkeit gegeben nachdem man den Gegner genug geschwächt, diese mit einem Finishing Move endgültig zu vernichten. Diesen führt man aus wenn über dem Gegner die Kreistaste angezeigt wird, welchen man auch gleich betätigen sollte. Danach muss man rechtzeitig die angezeigten Knöpfe drücken um dem Gegner endgültig den Garaus zu machen. Es ist aber nicht nötig die Gegner so zu erledigen. Man kann auch weiter ganz normal auf sie einschlagen. Besonders bei grossen Gegneraufkommen geht das fast einfacher. Trotzdem macht es unhleimlich Spass die Gegner mit den Finishing Moves zu töten.
Im Verlauf der Story erhält man dann von den einzelnen Göttern noch Spezialfähigkeiten die auch dringend benötigt werden um im Spiel vorwärts zu kommen. Besonders die Blitzattacke von Zeus leistet einem mehr als nur einmal gute Dienste um Bogenschützen aus der Distanz zu attackieren. Wenn wir schon bei den Zauberkräften und dem Kampfsystem sind. Diese lassen sich aufpowern. Genauso wie die Hauptwaffe von Kratos, die
Blades of Chaos. Zwei Schwerter die mit Ketten an seine Unterarme befestigt sind. Getötete Gegner hinterlassen rote, grüne oder blaue Energiewolken. Mit den roten Punkten lassen sich im Hauptmenu dann wie schon erwähnt alle Waffen und Zaubersprüche aufpowern. Die grünen Energiewolken füllen einem die HP Leiste wieder auf und die Blauen dementsprechend die MP Leiste.
Wie es sich für ein modernes Action-Adventure gehört, dürfen natürlich Bossgegner nicht fehlen. Und diese Kämpfe sind wirklich gewaltig und spektakulär inszeniert. Wer der Kampf gegen die Hydra gesehen hat weis in etwa was ihn noch alles im Spiel erwartet. Bei diesen Kämpfen ist es aber dann unerlässlich die Tastenkombinationen zu verwenden die angezeigt werden. Ansonsten kann man die riesigen Monster nicht besiegen.
Das Leveldesign ist eine der ganz grossen Stärken von
God of War. Man geht kaum einen Weg zweimal und Levelrecycling kennt das Spiel gar nicht. Alles ist perfekt auf die Fähigkeiten von Kratos angepasst. An sich ist das Spiel zwar sehr linear aufgebaut, bietet aber trotzdem noch genug Platz um dem Entdeckergeist zu frönen. Es gibt sehr viele versteckte Räum und Gänge in denen man einige nützliche Items findet die für den späteren Spielverlauf noch recht hilfreich sein können. Sei es um die Lebens- und Magieleiste zu verlängern oder einfach nur Kisten voller roter Energie. Man ist immer wieder froh wenn man was findet.
Neben den ganzen Kämpfen gibt es natürlich auch Rätsel. Diese beschränken sich aber nur auf bekannte Schiebe- und Schalterrätsel. Trotzdem werden sie zu keiner Zeit langweilig. Denn im Gegensatz zu anderen Vertretern wurden diese ziemlich clever in die Umgebung implementiert. Nichts wirkt so als ob es nur da wäre um für ein Rätsel zu dienen. Man könnte fast meinen es sei reiner Zufall dass die Sachen dort stehen. Jedenfalls in Athen ist das so. Im Turm in der die Box der Pandora versteckt ist, sieht das dann schon ein wenig anders aus. Das ist aber auch verständlich. Denn es soll ja nur ein Sterblicher der würdig ist in Besitz eben Dieser kommen.
Neben den Kämpfen und den Rätseln gibt es auch noch ein paar ziemlich fordernde Geschicklichkeitspassagen. Seien es Balanceakte über Balken, Kletter- und Sprungpassagen über Felsen oder einfach nur das Verwenden von Seilen um über Abgründe zu kommen. Vorsichtiges Agieren ist immer Pflicht. Denn im Gegensatz zum Prinzen von Persien reicht schon eine Unachtsamkeit um runter zu fallen und den Game Over Schirm zu sehen.
Aber genau bei den Geschicklichkeitspassagen sticht einem auch die grösste Schwäche von
God of War ins Auge. Die Kamera ist nicht drehbar. Das macht zwar zu 90% des Spiels nichts aus, da das Geschehen immer aus dem besten Winkel gezeigt wird. Aber bei den Balanceakten über Balken hat die Kamera leider das Problem dass sie sich mitbewegt. Das mag zwar dem cineastischen Flair dienen, führt aber zu Problemen bei gewissen Passagen. Auch wäre man manchmal froh wenn man sich in den Levelabschnitten schnell umsehen könnte um vielleicht noch etwas zu entdecken.
Noch ein Wort zum Schwierigkeitsgrad. Das Spiel bietet genug Rücksetz- und Speicherpunkte. Fruststellen bleiben also fast aus. Auch die Kämpfe sind immer sehr fair und gut ausbalanciert. Wenn man stirbt ist es immer der eigene Fehler. Mit der richtigen Taktik lassen sich alle Gegner ohne Probleme beseitigen.
Fazit:
Mit
God of War haben die Jungs von SCEA ein wahres Action-Adventure Meisterwerk abgeliefert. Wegen solchen Spielen habe ich das Hobby Videospiele überhaupt begonnen. Sicher erfindet es das Genre nicht neu. Aber es kombiniert die besten Eigenschaften bekannter Spiele mit ein paar eigenen Ideen und führt das Genre damit auf eine neue Ebene. Sei es die tolle mystische Atmosphäre, die spannend inszenierte Story oder die bombastische Präsentation. Alles wirkt einfach wie aus einem Guss und in sich Stimmig, ähnlich einem
Resident Evil 4.
God of War ist schon jetzt einer der ganz heissen Anwärter auf den Titel
Bestes PS2 Spiel des Jahres wenn nicht sogar noch mehr.
+ spannende Storyline
+ tolle mystische Atmosphäre
+ bombastische Optik
+ grandioser Soundtrack
+ abwechslungsreiches Gameplay
+ tolles Leveldesign
+ interessantes Bonusmaterial (wird nach dem Durchspielen freigeschaltet)
- keine Möglichkeit sich in den Levelabschnitten umzuschauen und dadurch…
- … manchmal kleinere Kameraprobleme
- relativ geringe Gegnervielfalt (immer nur Updates bekannter Gegner)
Grafik: 10 von 10 Punkten
Sound: 10 von 10 Punkten
Gameplay: 9,5 von 10 Punkten
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Spielspass: 10 von 10 Punkten
Dank an Zhadow