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Dienstag, 25. März 2008, 11:02

Blue Dragon

Story:
Die Story ist linear und schnell erzählt: in eurem Dorf geht es nicht mit rechten Dingen zu. Seit Jahrzehnten plagt euch ein riesiger Landhai, der euer Dorf zerstört und Menschenleben kostet. Verantwortlich für diese Unwohltaten ist der Oberbösewicht Nene (man beachte den Furchteinflößenden Namen!), der zudem eine riesige Roboterarmee besitzt und nach immer mehr Macht strebt, bis er letztendlich die Bevölkerung unterjochen kann, um über den Planeten Erde zu herrschen.
Nene macht es den Menschen nicht leicht: Dämonenbäume erwachen zum Leben, Städte erfrieren, oder werden in Barrieren gefangen. Ihr müsst natürlich die verschiedenen Dörfer retten und am Ende schließlich Nene aufhalten. Dabei helfen euch eure Blauen Drachen, die ihr zu Beginn als Magiekugel erhaltet.
Auch Liebesgeschichten (hüstel) sind enthalten, die aber nicht mal zu einem Kuss führen.
Soweit, so banal.

Grafik:
Die Figuren wurden allesamt von Dragonball-Erfinder Akira Toriyama gezeichnet und sehen demnach alle aus, wie Freunde von Son Goku. Außer Giro, der neunmalkluge, sticht mit seinem überaus streberhaften Look etwas aus der Masse. Die Namen sind übrigens genauso schlecht übersetzt bzw. eingedeutscht: Giro, Klug (so heißt das Mädchen!), Shu (euer Held), Manomaro usw. Nene ist übrigens ein steinalter Knacker und lässt nicht im geringsten Bedrohung oder Unbehagen verspüren.

Die Grafik ist gut ausgefallen, aber nicht überragend. Bunte Landschaften wechseln sich mit dunklen Höhlen oder Verliesen ab, Rendersequenzen runden den Gesamteindruck ab. letztere sind aber teilweise arg in die Länge gezogen, da die naiven Gespräche der Kinder dermaßen langweilig sind und zäher als Kaugummi daherkommen.
Ein Beispiel: “Oh nein, was sollen wir tun?” - “Ja, was sollen wir denn jetzt bloß tun?” - “Ich weiß auch nicht, hast du eine Idee?” - “Wir müssen doch irgendetwas tun können!” … OH MEIN GOTT! Habt ihr’s bald? :S

Sound:
Auch der die Klänge stammen vom Komponisten, der schon bei Final Fantasy mitgewirkt hat. Positiv, doch nun muss ich noch mal zu den langweiligen Dialogen kommen: die Synchronisation ist dermaßen verhunzt; das geht auf keine Kuhhaut! Wo die Sprecher der meisten Charaktere lahm wie Schlaftabletten daherreden, nervt Manoramos Geschrei und Geschwafel übermäßig. Jetzt könnte man ja denken, die Originalstimmen wären professioneller, aber weit gefehlt! Hier merkt man kaum einen Unterschied, es haben wohl doch kleine 5-Jährige vorm Mikro gestanden.

Gameplay und Atmosphäre:
Die Steuerung ist gewohnt einfach, die Kämpfe finden rundenbasiert statt. Im Gegensatz zu Final Fantasy wurden die Zufallskämpfe abgeschafft, stattdessen sieht man alle Gegner auf dem Schlachtfeld und kann selbst entscheiden, gegen wen man kämpft. Das ist übrigens sehr zu empfehlen, da die verschiedenen Klassen, die euren Charakteren im Verlauf des Spiels zu Verfügung stehen, unbedingt aufgelevelt werden sollten, um gegen die happigen Endbosse eine Chance zu haben. Man sollte also wirklich gegen jeden (!) Gegner kämpfen, um die nötige Erfahrung zu gewinnen, sonst ist man später gezwungen abnormale Level-Leerlauf in Kauf zu nehmen. Unakzeptabel!
Zudem kann man sich auf der großen Weltkugel schon mal verlaufen, da man meist nur Informationen erhält, wie der nächste Ort heißt, aber keine genaue Wegbeschreibung erhält. Das nervt! Die schlechte Eindeutschung trägt zum Atmosphäreminus bei: die Zauber heißen anstatt Wasser, Wassra, Feuer, Feura etc. (wie aus FF bekannt) nun Wasser 1-3, Feuer 1-3 und so weiter. Die Namen habe ich schon angesprochen, die Dialoge scheinen dagegen in Ordnung zu gehen, hätte man aber gut und gerne zu 2/3 kürzen können.

Fazit:
Trotz ansehnlicher Grafik, einer Fülle an Zaubern und erlernbaren Klassen, sowie in Schatztruhen versteckte Accessoires etc. konnte mich das Spiel nicht fesseln. Immer wenn ich dachte, jetzt wird es spannend, machte das Spiel derartige Designschnitzer und uferte wieder ins unendlich kindische aus, dass es nur noch langweilte!
Ich musste mich des Öfteren durch dieses Spiel quälen, obwohl ich die Final Fantasy Reihe seit Teil 7 gespielt habe und auch Fan anderer japanischer RPGs bin. Auch das Ende war vernachlässigbar und ist nicht der Rede wert, auch wenn sich Nene (jaja?) noch mal verwandelt. Das abgelieferte Resultat spiegelt nicht die Professionalität der Entwickler wieder und ist eine Schande, jedenfalls wenn man älter ist als 12. Ansonsten dürfte die unübertreffbare Naivität auf Zuspruch treffen.

Pro:

* ansehnliche Grafik
* massig Nebenquests
* Fülle an Zaubern und Attacken
* Insgesamt über 50 Stunden Spielzeit…

Contra:

* .. die auf den Keks gehen!
* Nervige Charaktere
* schlechte Eindeutschung
* grottige Synchronsprecher
* langweiliger Oberbösewicht
* Leerlauf durch Aufleveln
* unausgewogener Schwierigkeitsgrad
* lahme Story, lahme Dialoge
* unausgesprochen kindisch und naiv

Wertung: 4/10


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Danke!
Playing: Alone in the Dark
Next Game: Battlefield: Bad Company
Just finished: Kung Fu Panda

2

Montag, 4. Mai 2009, 19:18

Ich musste grad ehrlich lachen - dein Review enthält soviele Aspekte, die mir das damals heiß erwartete Blue Dragon auch gründlich vergällt haben.

Die nervige Synchro könnte man ja noch ertragen, wenn die Dialoge nicht so unendlich kindisch wären. Gleiches gilt für die Handlung, die mich nich im Entferntesten gefesselt hat. Die Grafik ist unspektakulär, wenn auch meistens ganz nett. Auch die Spielmechanik ist mit der Bezeichnung "klassisch" gut beschrieben - Innovation (von den Schatten mal abgesehen) Fehlanzeige.

Ich persönlich hab irgendwann auf der zweiten DVD das Handtuch geschmissen... ich wollte Blue Dragon wirklich mögen - aber die von Necro schön aufgezählten Punkte haben mein Interesse daran einfach zu sehr eingefroren.

sunnymauz

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Beruf: Studentin

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3

Mittwoch, 22. Juli 2009, 10:04

Blue Dragon hat glaube ich die ultimativ grässlichste Synchro, die es gibt! Schlimmer kann es gar nicht sein. Die Synchro war für mich der Grund, wieso ichs damals nicht zuende gezockt habe. Meine Ohren haben das einfach nicht ertragen...
And I Thought My Jokes Were Bad

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