Ich habe das Game der GTA-Macher in knapp 12 Stunden durchgezockt. Hier sind wie immer meine Eindrücke in Form eines Reviews.
Here comes Jimmy Hopkins!
Klein, frech und ganz schön versaut - das ist Jimmy Hopkins! Als 15-Jähriger Bengel, der durch sein Verhalten schon von 7 Schulen geflogen ist, versucht ihr auf der Bullworth Academy einen Neuanfang. Eure Mutter fährt mit ihrem 50. Ehemann (euren überaus verhassten Stiefvater) in die Flitterwochen, während ihr euer Stipendium in der Akademie erwerben sollt. Damit wäre die Story eigentlich schon erzählt, diese ist aber auch vernachlässigbar. Nichtsdestotrotz kann sich Hopkins im weiteren Spielverlauf keine garstigen Bemerkungen in Bezug auf seine Mutter verkneifen. Ausgesetzt vor den Toren des Schulgeländes beginnt das eigentliche Spiel und man führt euch zu Beginn durch das Gebäude, wobei euch auch einige Steuerungserklärungen gegeben werden. In den Quartieren angekommen, lernt ihr euer Zimmer samt Kleiderschrank, Bett und Speicherbuch kennen. Geht ihr zu Bett, beginnt am nächsten morgen euer erster Schultag.
Grand Theft Scholarship
Hauptaufgabe des Spiels ist es eigentlich die Schulstunden zu bestehen, aber wie in GTA auch warten viele Haupt- und Nebenmissionen auf euch, die auf unterschiedliche Weise erledigt werden wollen. Erstere verfolgen die Storyline, d.h. mit eurem Handeln beeinflusst ihr das Schulleben, erntet Respekt oder schindet Eindruck bei Mädels. Diese könnt ihr übrigens auch anmachen, ihnen ein Geschenk überreichen und sie anschließend küssen. Später bringt das einen fetten Lebensbalkenbonus!
Bei Nebenmissionen bekommt ihr zwar keinen Respekt, aber immerhin ein wenig Taschengeld, was ihr in neue Klamotten, Lebensmittel oder verschiedene Waffen investieren könnt. Aufgaben präsentieren sich vielfältig: ihr müsst Gegner vermöbeln, euch in Häuser schleichen und Gegenstände klauen, Fotos machen, Kurierdienste erledigen, Box- oder Rennfahrwettkämpfe absolvieren und so weiter. Es wird somit so schnell nicht langweilig!
Die Schulstunden finden zweimal am Tag statt, morgens und nachmittags, dauern ca. 90 Minuten und gliedern sich in verschiedene Minispiele. In Musik müsst ihr im Rhythmus in die Pauke schlagen (im wahrsten Sinne des Wortes), in Mathematik müsst ihr ähnlich wie in Dr. Kawashimas Gehirnjogging echtes Kopfrechnen unter Zeitdruck beweisen. Geographie verlangt euch dagegen echte Landkartenkenntnisse ab. Eines der forderndsten Minispiele ist der Englischunterricht. Hier werden euch Buchstaben vorgegeben, mit denen ihr alle möglichen Wörter bilden sollt. Eine Prozentanzeige gibt euch Auskunft, wie gut ihr den Unterricht besteht - dies entscheidet letztendlich über bestanden oder durchgefallen. Mit jeder Stufe werden die Minispiele schwerer, logisch. Ihr könnt den Unterricht auch schwänzen und euch lieber den Missionen zuwenden, ganz wie ihr wollt. Keine Angst: die Schulstunden wiederholen sich jede Woche, ihr könnt sie also nach belieben noch mal probieren. Eine Uhr in der oberen Bildschirmecke gibt euch Auskunft über die Zeit, doch Vorsicht: geht ihr nicht vor 2 Uhr ins Bett, schlaft ihr auf der Stelle ein, egal wo ihr seid. Das kann euch schon mal den einen oder anderen Gegenstand kosten, der geklaut wird.
Hoch hinaus
Absolviert ihr die Schulstunden, so werden verschiedene Boni freigeschaltet, wie z.B. neue Waffen oder Klamotten (es gibt über 300 Anziehsachen im ganzen Spiel!). Im Sportunterricht könnt ihr neue Kampfmoves lernen, im Boxring eure Kampfkraft steigern. Dies ist auch bitter nötig, denn die Gegner werden im weiteren Spielverlauf immer zäher und teilen auch ganz schön heftig aus. Der Schwierigkeitsgrad ist aber eher niedrig angesiedelt, da die Speicherpunkte in den Missionen fair verteilt sind, verlorene Missionen immer wieder neu begonnen werden können und ihr eigentlich nichts zu verlieren habt, außer Zeit. Ziel ist es, sich als unbeliebter Neuling bei den verschiedenen Gangs der Akademie einen Namen zu machen, indem man sich ihren Respekt verdient. Der fällt oder steigt, je nachdem für welche Gang ihr einen Auftrag erledigt. Sollt ihr für die Streber das Viertel der Reichen abbrennen, sind diese natürlich nicht länger gut auf euch zu sprechen, dafür habt ihr Eindruck bei den Schlauköpfen geschunden und könnt absofort ihre Hilfe in Kämpfen erwarten.
Viel zu tun
Neben über 80 Missionen und für jedes Fach 5 Unterrichtsstunden, wollen noch verschiedene Jobs erledigt werden. So mäht ihr Rasen oder tragt Zeitung aus, um euer Taschengeld zu erhöhen. Aber auch einfach nur die Welt erkunden, Mitschüler ärgern, indem man sie auf Murmeln ausrutschen lässt, oder ihnen eine Stinkbombe in den Nacken wirft, macht einen heiden Spaß. Der Jahrmarkt, Rad- und Kartrennen, sowie auf der Karte verteilte Items (wie in GTA die Päckchen) sorgen für Langzeitmotivation. Die Erfolge für die Xbox360 sind alle leicht erreichbar, ist nur eine Frage der Zeit.
Technik: 6, setzen.
In technischer Hinsicht, ist Bully: Scholarship wahrlich keine Offenbarung. Würde man nicht das Logo auf der Verpackung sehen, würde man nicht glauben, dass dies ein NextGen Spiel ist. Man sieht dem Game seinen Ursprung auf den alten Konsolen wahrlich an: niedrig aufgelöste Texturen, kantige Figuren, triste Farben, polygonarme Objekte. Grafisch ist Bully kein Renner, weiß durch einige schicke Landschaften aber zu überzeugen. Auch die Möglichkeit, durch die hohe Anzahl an Klamotten seinen Charakter seinen individuellen Bedürfnissen anzupassen, kommt sehr cool. Schlimmer als die Optik ist da schon die Steuerung: die Kamera ist teilweise störrisch, die Animationen ungelenk und die Laufsteuerung in einigen Situationen einfach inaktzeptabel, da sie nicht euren Steuerungskommandos gehorcht?! Habt ihr euch dran gewöhnt, ist dies aber auch keine allzu große Hürde mehr und ihr könnt tiefer in das Game eintauchen und seine Freiheit genießen. Die Spielwelt ist zwar bei Weitem nicht so groß wie in GTA: San Andreas, es werden aber mit jedem Akt neue Gebiete freigeschaltet, die es zu erkunden gilt und sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Von Slums, bis hin zu Kellergewölben und Reichenvierteln oder einer dicken Festung der Streber ist alles vertreten. Soundtechnisch gibt sich das Spiel befriedigend. Die Musik kann man nach einigen Minuten auswendig, die Sprachsamples der Mitschüler wiederholen sich. Das Game besitzt deutsche Text, die Figuren sprechen englisch.
Fazit
Trotz seiner technischen Mängel macht Bully viel Spaß und fesselt zwischendurch immer wieder an die Konsole. Die GTA typischen Missionen wissen auch hier zu gefallen, die Schulminispiele sind witzig, fordern aber erst in späteren Stunden. Es gibt sehr viel zu tun und allein das Erkunden der Spielwelt auf dem Fahrrad, zu Fuß oder auf dem Skateboard macht eine Menge Spaß. Schleppt man dann noch ein ganzes Harem von Weibchen ab, zieht sich coole Klamotten an und erntet Respekt bei den Schulgangs, schlendert man schließlich als Checker of the Street durch Bullworth Town. Einzig die langen Ladezeiten (nur bei 360 Version) könnten euch um den Verstand bringen. Egal ob ihr ein Gebäude betretet oder eine Mission annehmt, ständig nerven lange Ladezeiten und stören den Spielfluss, der durch die Zeiteinteilung recht flott ist. Die Zeit ist es auch, die für meinen Geschmack einen Tick zu schnell vergeht. Beinahe jede Sekunde in Echtzeit, ist eine Minute im Spiel. Ihr seid also gezwungen die ein oder andere Schulstunde zu schwänzen, ansonsten bleibt euch Nachmittags nicht mehr viel Zeit für die Missionen, oder ihr spielt diese nur während der Dämmerung. Nichtsdestotrotz ist es empfehlenswert als Hopkins die Schulbank zu drücken!
Pro:
* Langzeitmotivation aufgrund der vielen Möglichkeiten
* abwechslungsreiche Missionen und Aufträge
* lustige Waffen und coole Sprüche von Hopkins
* unterhaltsame Minispiele
Contra:
* hakelige Steuerung, Animationen
* schwache Optik
* Sprachsamples wiederholen sich
* Zeitdruck
* kaum Herausforderungen, da niedriger Schwierigkeitsgrad
Wertung: 7/10
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Zitat
Original von xbox899
![:]](wcf/images/smilies/pleased.gif)
usw.). Das kann dann sein das man nicht weiß was noch fehlt. Einige Sachen kann aber in der Statisitik nachlesen. 
