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Mittwoch, 9. November 2005, 09:18

Terminator gegen brutale Videospiele

Meldung der APA

Schwarzenegger verbietet Verkauf brutaler Videospiele an Kinder
"Ich bin selbst ein Vater" - Proteste von Software-Herstellern absehbar


Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat ungeachtet der drohenden Proteste von Software-Herstellern ein Gesetz unterzeichnet, dass den Verkauf oder Verleih brutaler Videospiele an Kinder verbietet.

"Ich bin selbst Vater"

"Ich bin selbst ein Vater und ich denke, dass es extrem wichtig ist, dass wir wissen, was sich unsere Kinder ansehen oder welche Spiele sie spielen", sagte Schwarzenegger am Freitag. Er sei zwar ein großer Fan von Videospielen. Das Gesetz solle aber gewährleisten, dass sie nicht in die falschen Hände gerieten. Schließlich hätten die Spiele durchaus einen Einfluss auf Kinder, sagte Schwarzenegger, der selbst als Hauptdarsteller zahlreicher Action-Filme berühmt wurde, wie etwa als "Conan, der Barbar" oder die Kampfmaschine "Terminator". Das Gesetz sieht bei Zuwiderhandlungen Strafen in Höhe von 1.000 Dollar vor.

Proteste brachten teilweise Erfolge

In anderen US-Bundesstaaten gibt es ähnliche Regelungen - sehr zum Ärger der Spieleindustrie, die einen gut zehn Milliarden Dollar schweren Markt bedient. Teilweise hatte sie mit ihren Protesten bereits Erfolg: In einigen Staaten erklärten Gerichte die Verbote als ungültig. Auch Schwarzenegger wird sich wohl auf Widerstand gegen sein neues Gesetz einrichten müssen. (APA)
[GC1]Pez1964[/GC1]

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Mittwoch, 9. November 2005, 09:21

RE: Terminator gegen brutale Videospiele

Aber es geht noch weiter
(Quelle: http://derstandard.at vom 11. Oktober 2005)

Spiele-Industrie zieht gegen Schwarzenegger ins Feld
Gerichte sollen nun klären, ob das neue Gesetz zum Schutz der Kinder gegen die US-Verfassung verstößt

Nach der Ankündigung des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger - in Zukunft den Verkauf gewalttätiger Spiele an Kinder zu verbieten - der WebStandard berichtete, melden sich nun auch die Vertreter der Spiele-Branche zu Wort.

Gegen den Terminator

Ein Vertreter der Entertainment Software Association (ESA), einer Interessensvertretergruppe der Spiele-Industrie, kündigte an, dass man gegen das neue Gesetz vor Gericht ziehen werde. In einer Aussendung meinte der ESA-Präsident Douglas Lowenstein: "Wir werden gegen dieses Gesetz Klage einreichen und sind überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden".

Erfolgreiche Klagen

Schwarzenegger hat das Gesetz letzte Woche unterzeichnet, doch scheint die Zukunft noch ungewiss. Gerichte im Bundesstaat Washington, den Städten Indianapolis und St. Louis County in Missouri, haben ähnliche Gesetze bereits aufgehoben, da sie aus ihrer Sicht gegen das Recht auf freie Meinungsäußerungen in der US-Verfassung verstoßen.

Verbot

Jeff Brown, Sprecher des US-Publishers Electronic Arts (EA), bezeichnete Schwarzeneggers Entscheidung als "eine leere Geste", da sie gegen bestehende Gerichtsentscheidungen verstoßen würde. Der frühere Actionfilmstar kommentierte seine Entscheidung mit den Worten: "Ich bin selbst ein Vater und ich denke, dass es extrem wichtig ist, dass wir wissen, was sich unsere Kinder ansehen oder welche Spiele sie spielen". Laut dem Gesetz ist der Verkauf oder auch Verleih von Computerspielen, die Töten, Verstümmeln oder sexuelle Belästigung beinhalten, an Kinder verboten. Verstöße dagegen werden mit einer Geldstrafe von 1.000 Dollar geahndet. Aus Sicht von EA haben zahlreiche Gerichte entschieden, dass für Computerspiele die gleichen Rechte wie für Filme, Bücher und Fernsehen gelten. Daher sieht Brown dem Verfahren auch gelassen entgegen - "ich bin überzeugt, dass auch in Kalifornien die gleichen Entscheidungen gefällt werden".(red)
[GC1]Pez1964[/GC1]

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Mittwoch, 9. November 2005, 09:36

RE: Terminator gegen brutale Videospiele

Tja, also ich finde schon, daß Spiele wie GTA nichts in Kinderhänden verloren haben. Das der Skandal eigentlich nur durch harmlose Kopulationseinlagen zustande kam und das von dem Gesetz auch Spiele betroffen sind, die hierzulande problemlos an Jugendliche verkauft werden dürfen, zeigt mal wieder wie heuchlerisch und doppelmoralistisch die derbste Demokratie der Welt sich gibt.

Schade, Arnie, guter Ansatz, aber leider nur ungenügend in der Durchführung. Oder?
Gruß
Markus

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Mittwoch, 9. November 2005, 09:55

RE: Terminator gegen brutale Videospiele

Ich habs glaub ich eh schon ein paarmal gepostet: Es liegt alleine an den Eltern darauf zu achten, was die Kinder so mit der Konsole/Computer spielen. Eltern die sich nicht darum kümmern, gehören meiner Meinung nach sowieso behandelt. Wer sich auf die Industrie, Politik oder den Vetrieb verlässt, hat schon verloren.

Zum eigentlichen Thema, so wie es aussieht kann Arnie schon in Bälde wieder seine abgefuckten und brutalen Filme drehen, heute hat er drei von vier Gesetztesabstimmungen verloren, tja grade im liberalen California hat mans schwer mit rechter Law & Order Politik und für eine Wiederwahl unter dem Motto "I'll be back" in zwei Jahren schaut es doch sehr düster aus.
[GC1]Pez1964[/GC1]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pez1964« (9. November 2005, 09:55)


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Mittwoch, 9. November 2005, 10:10

RE: Terminator gegen brutale Videospiele

Stimmt, man muss in diesem Zusammenhang auch konsequent sein und demnach auch Filme und weitere Medien in das Gesetz mit einbeziehen.

Zu der Verantwortung der Eltern kann ich leider nur sagen, daß das Wunschdenken ist und darum benötigen wir (leider) die Regulierung durch den Staat was diese Fragen angeht.
Gruß
Markus

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Mittwoch, 9. November 2005, 10:24

An sich ja auch keine schlechte Idee, aber der Grund, weshalb sich die Spieleindustrie aufregt ist auch, dass dieses Gesetz extrem schwammig formuliert ist. Theoretisch könnte man dieses Gesetz sogar auf Titel wie Kameo anwenden, weil dort Orks verprügelt werden und somit ein Gewaltanteil enthalten ist.

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Mittwoch, 9. November 2005, 10:36

RE: Terminator gegen brutale Videospiele

Naja, meine Frau und ich bestimmen sehr wohl welche Spiele unsere Kinder spielen dürfen und sie halten sich auch daran, da sie ganz genau wissen, dass wenn sie mal irgendeine Blutoper anzocken, es sofort zum extrem eingeschränkten Gebrauch der Xbox kommen würde (d.h. dass dann nur mehr ich spiele)

Wobei die Kids Halo spielen dürfen, war zwar ein ziemlicher Kampf mit meiner Frau, doch sehe ich zwischen Halo und Tom & Jerry Cartoons keinen Unterschied was Brutalität betrifft, da in beiden Fällen die Brutalität abstraktiert wird, bei den Cartoons haben wir eine gezeichnete Katze die z.B. bei lebendigem Leibe gehäutet wird und beim Game werden obskure Gestalten mit einer Lasergun gegrillt. Spiele wie Medal of Honor, Max Payne usw sind jedoch tabu. Gewaltszenen gibt es übrigens auch bei s.g. Kinderspielen wie z.B. Harry Potter.

Ich weiß eine solche Abstraktion von Gewaltdarstellungen ist suboptimal, doch ist es mir um einiges lieber, wenn die Kinder ihr Gewaltpotential (welches bei nahezu jedem Menschen vorhanden ist) an einer Spielkonsole abbauen, als wenn die Kids auf der Strasse herumlungern, Tiere quälen, Krieg spielen, Autos anzünden oder sonst irgendeinen Unsinn machen. Sogar das gute alte Räuber & Gendarm- oder Cowboy und Indianerspiel ist ja eine abstrakte Form von Gewalt - die Konsole ist eben eine technologisierte Form dieser Kinderspiele.
[GC1]Pez1964[/GC1]

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