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[ Xbox ] Thief 3

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Dienstag, 19. April 2005, 21:22

Thief 3

Diesen Test schrieb ich einst für eine Testseite. Danach wurde ich leider rausgeworfen, weil ich den Admins ihre Forenrechte entzogen habe. :/
Inzwischen gibt's die Seite übrigens nicht mehr, der Chefredakteur hatte Schmetterlinge im Darmtrakt und ist dann irgendwie an Durchfall gestorben.

Naja, jetzt könnt ihr den Test jedenfalls haben:

Review zu Thief - Deadly Shadows

Splinter Cell in aller Munde! Doch nach unerträglich langer Auszeit gönnt sich Stealth-Urgestein (und geistiger Vater von Sam Fisher) Garrett eine erneute Diebestour. Diesmal sogar auf eurer XBox.

Dabei sah es für den Meisterdieb zuerst gar nicht mal so rosig aus. Zwar hatten die beiden Thief-Vorgänger beide kommerziellen Erfolg und Topwertungen abgestaubt, doch die Schließung des Entwicklerstudios Looking Glass (unter anderem verantwortlich für Klassiker wie System Shock 1 & 2) zerstörte den Fans fürs Erste den Ausblick auf ein neues Abenteuer mit ihrem linkischen Helden. Das Thief 3 heute trotzdem im Laden steht, verdanken wir Ion Storm (Deus Ex 2), ein Entwicklerstudio, welches zum Teil aus Looking Glass - Mitarbeitern besteht.


DREI, ZWEI, EINS...

Die Story erschließt sich schon aus dem Namen: Thief - Dieb. Und genau das ist euer Protagonist Garrett, ein Dieb. Nicht etwa ein durchgestylter Hydrogadget-Räuber, nein, ein popliger kleiner Dieb, und das auch noch im Mittelalter, was Splinter-Cell-typische Items àla Nachtsichgerät, Spezialdietrich, Codeknacker, etc. natürlich völlig ausschließt. Zwar spielten im Vorgänger noch metallene Roboter die bösen Buben, in Deadly Shadows hat sich Ion Storm dann aber wieder auf menschliche Opponenten konzentriert. Fans, der Dark Project-Teile dürfen sich aber nichts desto trotz auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie dem, stets kloppfreudigen, Hammeritenorden, freuen.

Generell bietet die Story mal wieder Thief-typische Qualität. Was durchaus positiv verstanden werden kann. Das diebische Spektakel beginnt zwar mit dem simplen Raub eines Medaillons, verzweigt sich aber im späteren Spielverlauf in eine spannende und durchweg motivierende Handlung, die bis zuletzt begeistern kann. Allerdings muss man sagen, dass das Geschehen etwas "unwirklich" wirkt, da größtenteils nur davon berichtet wird. Wenn zum Beispiel euer Hehler davon erzählt, wie er von 2 Schlägern gepflegt in die Mangel genommen wurde, kann man dies nur schwer in die fast komplett ungescriptete Welt, in der ihr umherschleicht, reininterpretieren. Aber daran dürften Thief-Fans gewohnt sein, zumal dies ein Faktor ist, der sicherlich auch unter den Punkt Geschmackssache fällt.


WAR DA WER?

Apropos Geschmackssache. Deadly Shadows ist Hardcore-Stealth per excellence. Konnte man bei Splinter Cell, Hitman: Contracts oder Metal Gear Solid das Problem des Auffliegens noch durch ein paar präzise Treffer erledigen, so seit ihr als "Thief" in diesem Falle doch recht verloren, vor allem, wenn mehr als ein Wächter euch auflauert. Sollte euch dieses Unglück widerfahren kann es vorkommen, dass ihr schon mit einem Frame am Boden liegt. Dann heißt es Spielstand rauskramen und neuladen. Und damit wären wir schon bei einer enormen Gameplay-Einschränkung: die Ladezeiten! Diese sind gar nicht mal allzu häufig über die Levels verteilt, jedoch müsst ihr, auch wenn ihr einen Spielstand aus dem Bereich ladet, in dem ihr euch grade befindet, immer die gleiche Ladezeit absitzen, was mit unter gute 30 Sekunden kostet.

Wie in den Vorgängern ist auch beim dritten Teil die Dunkelheit euer bester Freund, die oft geklaute Sichtbarkeitsanzeige, die Looking Glass mit dem ersten Teil schuf, kommt also wieder voll und ganz zum Einsatz. Glücklicherweise findet sich in den Levels aufgrund des Mittelalter-Settings auch nicht allzu viel Licht, was in den meisten Fällen auch noch per Wasserpfeil ausgeschossen werden kann. Neben Wasserpfeilen stehen euch in Deadly Shadows auch noch diverse andere Pfeile, wie Lärm-, Moos- und natürlich normale Breitkopffeile zur Verfügung. Letztere sind allerdings nicht als Beseitigungsmethode zu Empfehlen, zum Einen da das Opfer hier noch Zeit für einen letzten (und vor allen Dingen lauten) Schrei hat, zum Anderen, da das Ganze doch recht unschöne Blutlachen hinterlässt. Beides Dinge, die Personen in der Nähe auf euch aufmerksam machen können. Sowieso sind die "Shadows" bei Thief 3 gar nicht so "deadly" wie es der Name vermuten lässt. Euer bester Freund ist der altbekannte Knüppel, Pfeile und Dolch bleiben meist in Köcher bzw. Scheide. Neben diesen, doch recht konventionellen, Gegenstände habt ihr dann doch auch noch ein kleines Technikwunderwerk im Repertoire, besser gesagt in der Augenhöhle. Da euer Held nämlich im ersten Spiel einen seiner Augäpfel verlor (kann ja schon mal vorkommen), wurde ihm ein mechanisches Auge eingesetzt, das als Nachtsichtgerät und Fernglas fungiert.

So ausgerüstet schleicht ihr euch durch zahlreiche Levels, knüppelt Wächter, Untote und anderes Gesocks nieder, knackt Schlösser und stehlt natürlich was das Zeug hält. Beute findet sich in den Levels lässt sich aber auch ahnungslosen Zivilisten bzw. Gegnern abnehmen, notfalls auch über ihren kalten, toten Körper. Die "erworbenen" Gegenstände können beim Hehler gegen Geld verkauft werden, welches wiederum zum Kauf von Items herhält. Nicht nur das je nach Schwierigkeitsgrad eine bestimmte Menge an Diebesgut erforderlich ist, ihr seid auch auf das Geld angewiesen, damit euch beispielsweise nicht die Pfeile ausgehen.

Erstmals in der Serie dürft ihr auch in die Third Person-Perspektive umschalten, was einen größeren Überblick schafft, allerdings auch die enorme Spannung durch das Entfernen des "Was-ist-hinter-mir?"-Kribbelns nimmt. Fesselnd ist die Atmosphäre trotzdem, allerdings wirkt das Spiel aus dieser Perspektive doch etwas fremd für Spieler der Vörgänger.


FRAMES PER MINUTE

Sieht man die Grafik von der spielerischen Seite ist "The Dark Project" 3 über jeden Zweifel erhaben. Alte Burgen, herumstreunende Ratten und die, die Dunkelheit zerfressenden, Fackeln erschaffen eine einmalige Mittelalter-/Fantasie-Atmosphäre, die einzigartig für die Serie ist. Sieht man sich das Ganze aber von der technischen Seite fällt einem der wohl größte Kritikpunkt des Spieles auf: Nicht nur die oben angesprochenen Ladezeiten, schlimmer noch: teilweise purzeln die Frames im Rhytmus zur Hintergrundmusik, das extrem häufig auftretende Mega-Ruckeln dämmt die Atmosphäre einfach enorm ein. Hier hat Ion Storm durch das Abliefern einer lieblosen XBox-Konvertierung wertvolle Punkte verschenkt. Denn: Die Grafik selbst macht einen durchaus netten Eindruck, vor allem die schön anzusehenden Bump-Mapping-Effekte die man an jeder Mauer bewundern kann, sind hübsch anzusehen.

Die angesprochene Atmosphäre wird durch den sehr guten Sound noch erweitert. Die gelungene Musik bleibt größtenteils im Hintergrund (was für ein Schleichspiel durchaus passend ist), aber die zahlreichen Dialoge zwischen Wachen und Zivilisten personifizieren die Charaktere und machen das Geschehen glaubhafter. Die einzelnen Tapser der Wachen sind klar herauszuhören, und tragen dadurch maßgeblich zur Atmosphäre bei. Auch die Sprecher sind wie gehabt professionell, aus völlig unverständlichen Gründen aber englisch. Schon die Prequels glänzten durch astreine deutsche Synchronisierung. Zwar sind sämtliche Gespräche gut untertitelt worden, aber das ständige Lesen dieser Subtitles nervt einfach und verhindert das Eintauchen in die Spielwelt, zumal der Text oft zeitlich zu spät kommt.


MEINUNG

Ich persönlich konnte mit den Thief-Teilen noch nie allzu viel anfangen, so auch mit dem neusten Plagiat. Fakt ist aber, dass die alten Spiele, genau wie der neue Teil hervorragende Titel im Stealthgenre sind. Im Gegensatz zu den Vorgängern, wird hier aber durch eine mangelhafte technische Konvertierung, zumindest auf der XBox, der Spielspaß gehemmt. Zwar kauert ihr größtenteils still und leise in der Dunkelheit, weshalb die Framerate in solchen Fällen gar nicht mal sehr stark zur Last fällt, das sich dann aber bei jeder kleinen Bewegung ein Bildaufbau unter dem Grenzbereich des Ertragbaren kund tut, fördert nicht grade die Freude am Spielen. PC-Besitzer, die des Englischen mächtig sind, können zur PC-Fassung greifen, den Untertitel ausschalten und das Spiel so in vollen Zügen genießen. Der deutsche Normalo-XBox-Zocker kriegt zwar ein tolles Schleichspiel vorgesetzt, das allerdings umsetzungstechnische Mängel vorweißt.


FAZIT:

Atmosphärestrotzender Schleichtitel, der trotz Aussetzern in Punkto Synchronisierung und Grafik immer noch Spaß macht.

WERTUNG:

GRAFIK: 78%
SOUND: 83%
ATMOSPHÄRE: 88%
GAMEPLAY: 87%
SINGLEPLAYER: 84%
MULTIPLAYER: n.v.

GESAMT: 84%
FuckingGreatestHits

Matthias Brems

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2

Dienstag, 19. April 2005, 22:48

Find ich eigentlich gar nicht schlecht... teilweise etwas rauh geschrieben, aber der Erzählerstil hat Witz und liest sich wirklich gut... allerdings merkt man allzu sehr, das Du mit dem Game nichts anfangen kannst ;) Und 2-3 Rechtschreibfehler sind auch noch drin... aber ich weiß genau, wie schnell sowas passiert...

master jens

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3

Sonntag, 24. April 2005, 15:17

nett auf jeden fall sehr nett

nett is bei mir ganz gut

gamz gut is ne 2 :D
Reden ist Silber, schreien ist Gold...

4

Sonntag, 24. April 2005, 15:46

RE: Thief 3

Spiel fand ich selbst nicht so toll, von mir hätte es 'ne knappe 70 bekommen. Kamera schlecht, krisselig, hakelige Steuerung. Da haben auch die relativ guten Aufgaben nicht mehr hochpuschen können. Also es gibt wesentlich bessere Stealthgames. :( Das Spiel ist nach drei Stunden wieder in die Vid zurückgegangen...

Zitat

Original von ExcessiveClaptrap
Inzwischen gibt's die Seite übrigens nicht mehr, der Chefredakteur hatte Schmetterlinge im Darmtrakt und ist dann irgendwie an Durchfall gestorben.
:))

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