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Freitag, 22. April 2005, 12:41

Neues aus Forschung und Technik (22.04)

Inhalt:

1. Archäologen entdecken vorpharaonische Totenstadt in Ägypten
2. Ungeklärt: Mehr als 1.000 Erdkröten sind explodiert
3. Antarktis-Gletscher schmelzen immer schneller
4. Asteroidengürtel in Tiefen des Alls entdeckt
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1. Archäologen entdecken vorpharaonische Totenstadt in Ägypten

Ein Archäologenteam hat in Südägypten eine große Totenstadt aus der Zeit vor den Pharaonen mit Hinweisen auf eine frühe Form der Mumifizierung entdeckt. Wie der Chef der obersten Antikenverwaltung, Sahi Hawass, am Donnerstag mitteilte, befindet sich das mehr als 5000 Jahre alte Gräberfeld im Gebiet von Kom el Ahmar, zwischen Luxor und Assuan. In der Nekropole seien die Überreste von sieben Menschen gefunden worden, von denen vier vermutlich bei einem Opferritual bei lebendigem Leibe begraben worden seien. Auch ein kleiner Kuhkopf aus Feuerstein sei gefunden worden. Hawass verspricht sich von dem Fund Aufschluss über die letzte Phase der prädynastischen Zeit, als Kom el Ahmar, das altgriechischische Hierakonpolis ("Stadt des Falken"), Hauptstadt von Oberägypten war.

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2. Ungeklärt: Mehr als 1.000 Erdkröten sind explodiert

Vom "Tümpel des Todes" ist die Rede - und tatsächlich hat sich an einem unscheinbaren Gewässer in Hamburg-Altona Grausiges abgespielt: Binnen weniger Tage starben nach Behördenangaben mehr als 1.000 Erdkröten eines qualvollen Todes, weil sich ihre Körper wie Ballons aufblähten und sie schließlich explodierten. Seither zerbrechen sich auch über die Hansestadt hinaus Experten den Kopf, was die Kröten zum Platzen brachte.

Über eine Attacke aggressiver Krähen, seltene Viruserkrankungen und eingeschleppte Pilze wird spekuliert. Doch eine eindeutige Erklärung für das Phänomen können weder Krötenforscher noch Tierärzte, Mikrobiologen oder Naturschützer liefern. "Wir stehen vor einem Rätsel", sagt Janne Klöpper vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt.

Einer der ersten Augenzeugen des Massenplatzens war Werner Smolnik, Experte beim Hamburger Naturschutzbund. Spaziergänger hatten an dem in einem Park gelegenen Regenrückhaltebecken Hunderte von Krötenkadavern entdeckt und ihn alarmiert. "Wir sahen Tiere, die an Land gekrochen kamen, sich aufblähten und platzten", erinnert sich Smolnik. Mit Schaudern denkt er an die Erdkröten, die in kürzester Zeit um das Dreieinhalbfache ihres sonstigen Körperumfangs anschwollen und dabei ein "schmerzverzerrtes Quaken" ausstießen. Bis zu einem Meter weit seien die Innereien der Amphibien durch die Explosionen verspritzt worden. "Das war ein Bild wie in einem Science-Fiction-Film."

Der Umweltschützer tappt bei der Ursachenforschung im Dunkeln. Er hält es aber für möglich, dass über einen Wasserzufluss von der nahen Trabrennbahn ein seltener Pilz ausländischer Pferde in das Gewässer gelangte. "In Mittelamerika hat man ähnliche Phänomene schon beobachtet."

Eine ganz andere Erklärung hat Amtstierarzt Otto Horst vom Bezirksamt Altona. Er stützt sich auf das Gutachten eines Berliner Amphibienexperten, der angesichts der rätselhaften Kröten-Explosionen zur Hilfe gerufen worden war. Demnach wurden die Tiere Opfer von aggressiven Krähen, die es auf die schmackhafte Leber der Amphibien abgesehen hatten. "Sie sind über die Erdkröten hergefallen, haben sie von der Seite angepickt und die Leber herausgezogen", erklärt Horst. Die Amphibien, die nicht sofort gestorben seien, hätten sich dann in Panik solange aufgebläht, bis die ohnehin aufgerissene Haut geplatzt sei.

Der Amtsveterinär ist überzeugt, dass sich die brutalen Attacken in der Dämmerung ereigneten, als die Kröten gerade zum Laichen in das Gewässer wanderten. Für diese Erklärung spricht, dass vielen der untersuchten Kadaver die Leber fehlte und dass die Kröten meist dort geplatzt waren, wo der Körper eigentlich stabil ist, und wo die Krähen wohl hinein gepickt hätten. Normal sei ein solches Verhalten bei den Vögeln allerdings nicht, räumt Horst ein. Und wie es auf einen Schlag so viele Kröten treffen konnte, kann auch der erfahrene Tierarzt sich noch nicht erklären: "Ich habe so etwas noch nie erlebt."

Fest steht: Weder im Wasser noch in den Krötenkadavern fand das Hygiene-Institut bei umfassenden Forschungen Hinweise auf Krankheitserreger oder Umweltgifte. Auch der angebliche Killer-Pilz aus Mittelamerika wurde nicht nachgewiesen. Also doch eine Attacke von Vögeln à la Alfred Hitchcock? Das kann Janne Klöpper vom Hygieneamt weder bestätigen noch dementieren. "Es gibt bei dieser Theorie noch offene Fragen", sagt sie. Etwa, warum das Phänomen nicht schon häufiger beobachtet wurde. Das Institut hält es auch für möglich, dass ein neuartiger Virus an der Explosion der Kröten schuld ist. Deshalb wurde auch ein auf Viruserkrankungen bei Tieren spezialisiertes Institut in Berlin eingeschaltet.

Der Naturschützer Smolnik fährt unterdessen jede Nacht zwischen 3.00 und 4.00 Uhr einmal zu dem abgesperrten Gewässer, um nach jenen Erdkröten zu sehen, die überlebt haben. "Bislang sehen sie kerngesund aus", sagt er erleichtert.

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3. Antarktis-Gletscher schmelzen immer schneller

Die Gletscher in der Antarktis schmelzen immer schneller ab. Die Ergebnisse einer umfassenden Studie britischer und amerikanischer Wissenschaftler legt nahe, dass der Klimawandel eine der Hauptursachen ist.

Nach den im Wissenschaftsmagazin «Science» (Bd. 308, S. 541) veröffentlichten Ergebnissen schrumpften in den vergangenen fünf Jahrzehnten 87 Prozent von 244 Gletschern in teils beträchtlichem Ausmaß.

Und die Schmelzrate nimmt zu: «Im Durchschnitt schmolzen die Gletscher, die wir beobachtet haben, in den vergangenen fünf Jahren um 50 Meter pro Jahr ab, schneller als zu jeder anderen Zeit in den letzten 50 Jahren», sagte Autorin Alson Cook vom British Antarctic Survey (BAS) in Cambridge. Die Forscher werteten mehr als 2 000 Luftaufnahmen aus den Jahren ab 1940 sowie gut 100 Satellitenfotos seit den 60er Jahren aus. Daraus erstellten sie Landkarten von kartografischer Qualität, die demnächst Forschern und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.

Nach den Erkenntnissen der Forscher wuchsen bis vor 50 Jahren die Gletscher, die sich von den Bergen ins Meer bewegten, zunächst langsam in der Länge, dann kehrte sich diese Entwicklung aber mit wachsender Geaschwindigkeit um. Dieser Prozess habe zunächst im wärmeren Norden der antarktischen Halbinsel begonnen und sei mit den ansteigenden Temperaturen in der Atmosphäre südwärts gewandert.

«Diese Region hat sich dramatisch und lokal begrenzt erwärmt, um etwa zwei Grad in den letzten 50 Jahren», berichtet Cook. Allerdings könne der Temperaturanstieg allein das Abschmelzen nicht erklären. Hier könne ein Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen, wie etwa auch die Meerestemperatur, worüber es aber nicht genügend Erkenntnisse gebe.

Das rasche Abschmelzen der Gletscher sei deshalb von Bedeutung, weil es zum Anstieg des Meeresspiegels beitrage, hieß es weiter. Außerdem könne es die Abnahme der antarktischen Eisdecke beschleunigen. Besonders betroffen sei der Sjögren-Gletscher, der seit 1993 um 13 Kilometer geschrumpft sei. 32 der beobachteten Gletscher hätten sich allerdings gegenläufig verhalten und seien in geringem Ausmaß gewachsen, hieß es weiter.

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4. Asteroidengürtel in Tiefen des Alls entdeckt

Das Spitzer-Weltraumteleskop der NASA ist in der Entfernung von 41 Lichtjahren von der Erde auf einen Gürtel von Asteroiden gestoßen, der dem in unserem Sonnensystem bisher am ähnlichsten sein dürfte.Dabei handle es sich vermutlich um den ersten bekannten Ring von Kleinplaneten, der sich um einen ähnlich großen und alten Stern wie unsere Sonne bewege.

Das teilten US-Wissenschaftler am Mittwoch (Ortszeit) im California Institute of Technology in Pasadena mit.

Der sonnenähnliche Stern heißt HD69830 und ist 41 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Lichtjahr entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.

Die Entdeckung gestattet nach Angaben der Astronomen einen seltenen Blick auf ein weit entferntes Sternsystem. Sie könnte auch Hinweise darauf geben, ob und wo sich andere Erden herausgebildet haben.

Asteroiden sind übrig gebliebene Grundbausteine von Planeten wie der Erde, wie Charles Beichman vom Califonia Institute of Technology in Pasadena erläuterte.

Asteroidengürtel seien eine Art Schrottplatz von Planetensystemen. Sie bestünden aus dem felsigem Abfall "gescheiterter Planeten".

Zwar sind nach Angaben der NASA zwei andere weit entfernte Asteroidengürtel bekannt, aber deren Sterne seien weitaus jünger. In unserem Sonnensystem bewegen sich die Asteroiden in einem Gürtel zwischen der Umlaufbahn unseres äußeren Nachbarplaneten Mars und der des Jupiter.

Der ferne Asteroidengürtel liegt wesentlich näher an seinem Stern und besitzt auch deutlich mehr Material. Ein derart dicht gepackter Asteroidengürtel würde unseren Nachthimmel als strahlendes Band erleuchten, beschrieb die NASA.

Weitere Beobachtungen sollen nun die - unwahrscheinliche - Möglichkeit ausräumen, dass es sich bei dem entdeckten Gürtel um die Staubreste eines gigantischen Kometen handelt.

Die Astronomen können dies nicht ausschließen, weil sie in dem fernen Gürtel Silikatkristalle aufgespürt haben, wie sie etwa auch beim Kometen Hale-Bopp in unserem Sonnensystem gefunden wurden. Die Originalstudie soll im Fachblatt "Astrophysical Journal" erscheinen.

Das Spitzer-Weltraumteleskop geht seit August 2003 im Weltall auf Patrouille und soll vor allem die Vorgänge bei der Entstehung von Planetensystemen erforschen.

Das Infrarot-Teleskop fängt elektromagnetische Strahlung auf, die die Erdatmosphäre größtenteils nicht durchdringen könnte.


Quelle: Newsbote www.lonlygunmen.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »blue« (22. April 2005, 12:43)


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Freitag, 22. April 2005, 14:26

Nett! Danke! :)

Ich werd mir die Seite mal zu Gemüte führen.

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Freitag, 22. April 2005, 18:56

Ich werd in Unregelmäßigen Abständen immer mal wieder solche News posten, wenn es genug Leute gibt die das Lesen wollen. Da sind oftmals echt interessante News dabei, die man so in der täglichen Presse nicht finden wird. Vielleicht ergibt sich aus dem einen oder anderen Thema ja eine schöne Diskussion. :D

Tails

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Wohnort: Sachsenmetropole Dresden

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Sonntag, 24. April 2005, 16:08

Ich würd ja gern diskutieren, hab aber keine Lust, so scheiß viele Wörter zu lesen.
Außerdem weiß ich am Ende nich mehr was ganz Vorne stand un muss nochmal lesen.:angry:
Man weiß ja nicht mal genau, was man von den vielen Themen bequatschen soll.

Fazit:
Halt die Zitate demnächst kürzer und die Diskussion kommt ins rollen. :rolleyes:
Halo2-SwissTeam

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